Gibt es in Sprockhövel bald einen Herta-Sander-Platz?
Ein Bürger will einen Platz nach der Jüdin benennen.
Sprockhövel. Nachdem der Idee, die Grundschule Börgersbruch in Herta-Sander-Gemeinschaftsgrundschule Börgersbruch umzubenennen, vor kurzem eine Absage erteilt wurde, gibt es jetzt einen neuen Vorstoß, um an die Sprockhövelerin zu erinnern. Der Schwelmer Andreas Frielingshaus schlägt dem städtischen Ausschuss für Anregungen und Beschwerden vor, einen Platz nach Herta Sander zu benennen.
Sander (geb. Röttgen) war 1897 in Niedersprockhövel geboren worden — dort waren Röttgens die einzige jüdische Familie. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Max Sander zog Herta erst nach Isselburg, 1933 nach Rees. 1938 wurde Max Sander ins KZ Buchenwald deportiert. Seitdem sind von Herta Sander keine Lebenszeichen überliefert. Sie soll 1944 nach Stutthof bei Danzig evakuiert worden und dort gestorben sein.
„Der Herta-Sander-Platz könnte vor der Grundschule Nord sein, oder neben dem Denkmal für die Familie Röttgen vor der Sparkasse in Niedersprockhövel“, so Frielinghaus. „Die Stadt würde damit ein weiteres Zeichen gegen das Vergessen zeigen.“ Der Vorschlag ist Mittwoch Thema in der Ausschusssitzung.