„Herr der Diebe“: Eine Premiere mit Hindernissen
Trotz Unfalls eines Darstellers kam der „Herr der Diebe“ beim Publikum gut an.
Sprockhövel. Es war eine Schrecksekunde für Schauspieler und Zuschauer: Christian Rabe, der bis dato überzeugend den Detektiv Victor Getz verkörpert hatte, ging vielleicht ein bisschen zu sehr in seiner Rolle auf. Bei einer (Bühnen-)Rangelei kugelte sich Rabe den Arm aus. Direkt vom Gemeindehaus am Perthes-Ring ging es für ihn ins Krankenhaus. Nur gut, dass die Theater-Gruppe Schnick-Schnack noch einen Ersatz in der Hinterhand hatte.
Rainer Zabel sprang nach der Pause als Detektiv ein und sorgte wie seine Mitstreiter auf der Bühne dafür, dass die Premiere von „Herr der Diebe“ ein Erlebnis für die ganze Familie wurde. Gut ein Jahr hatte Schnick-Schnack an der Bühnenfassung des Klassikers von Cornelia Funke gearbeitet.
Christine Niephaus, Steffi Ruschmeier, Ute Dessel, Marion Zabel und Nina Schleichert übernahmen die Inszenierung. „Ich wollte ein Stück einmal multimedial auf die Bühne bringen. Auch, wenn bei der Generalprobe der Beichtstuhl auseinandergefallen ist und einige Szenen etwas holprig waren, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, erklärte Christine Niephaus.
„Dieses Mal sind einige technische Raffinessen dabei“, sagte Daniel Wiese, der gemeinsam mit Daniel Krause für die technische Umsetzung verantwortlich ist. Die durch fünf Computer und Beamer an die Wände gezauberten Projektionsflächen versetzten die Zuschauer mitten in die Lagunenstadt Venedig, in der eine Kinderbande mit dem Herrn der Diebe gefährliche Abenteuer erlebt und einem lange gehüteten Geheimnis auf die Spur kommt.
Auf phantasievolle Weise erlebten die Protagonisten der Geschichte — fünf Waisenkinder, unter ihnen auch die beiden Ausreißer Bo und Prosper aus Hamburg — die Unwägbarkeiten des Erwachsenwerdens, Enttäuschungen, Freundschaft und Geschichten mit überraschenden Wendungen. Die Magie kommt auch nicht zu kurz, wenn zwischen Rialtobrücke und Dogenpalast Fabelwesen zum „Tanz bitten“.
„Das Bühnenbild ist einfach toll und sehr abwechslungsreich“, war Bianca Kaufmann von der beeindruckenden Vielfalt der Kulissen beeindruckt. „Dass bei diesem Stück mehrere Generationen mit Engagement und Flexibilität zu Werke gehen, gefällt mir besonders“, so Markus Knob. Mit lautstarkem Beifall wurden die glänzend aufgelegten Akteure vom Publikum im voll besetzten Gemeindehaus verabschiedet.
“ Nächste Termine: Freitag, 11. Januar, 17 Uhr, Samstag, 12. Januar, 11 Uhr und 17 Uhr, Sonntag, 13. Januar, 11 Uhr. Kartenvorverkauf im Internet:
www.theatergruppe-schnick-schnack.de