Hobeuken: Anwohner leiden unter Lärm und Rasern
An der Quellenburgstraße herrscht Tempo 50. Doch längst nicht alle halten sich daran.
Haßlinghausen. Falko Hünting, seine Frau Wiebke sowie acht weitere Familien der Interessengemeinschaft Am Halloh, einer Seitenstraße der Quellenburgstraße, können den Lärm, insbesondere durch Motorradfahrer und Sportwagenfahrer nicht mehr ertragen. Nicht nur ihr Freizeitwert werde gemindert, sondern auch die Gefahr, gerade für die Kinder, sei unkalkulierbar geworden.
„Manchmal kommt der Eindruck auf, dass wir Zaungäste in der Boxengasse einer Rennstrecke sind“, formuliert Hünting seinen Eindruck der permanenten Motorgeräusche, die bereits vom Wodantal in die Siedlung branden.
„In den letzten Jahren hat es hier bereits mehrere Unfälle gegeben und vor zwei Wochen wurde ein Motorradfahrer mit 121 Stundenkilometer gemessen“, ist Hünting fassungslos. Denn: Die Geschwindigkeit an der Quellenburgstraße ist auf 50 Stundenkilometer begrenzt. Gerade beim Ein- und Ausfahren der Siedlung Am Halloh hilft bei diesen Geschwindigkeitsübertretungen nicht einmal der Verkehrsspiegel, der als Orientierung dienen soll.
Besonders betroffen seien auch die Kinder des Bauernhofes Schneppendahl, durch den die Quellenburgstraße mittendurch führt: „Wenn die Kinder von ihrem Zuhause mal zur Oma auf die andere Straßenseite wollen, ist das extrem gefährlich“, sagt Hünting, selbst Opa von zwei Enkeln, besorgt.
Seitdem die Polizei aufgrund der Beschwerde durch die Siedlungsgemeinschaft verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durchführt, sei es etwas besser geworden, doch an den Wochenenden werde die Quellenburgstraße ihrem Ruf als Rennstrecke immer noch gerecht.
Um an die Vernunft und Besonnenheit der Zweirad- und Autofahrer zu appellieren, hat die Interessengemeinschaft in jede Richtung ein in Eigenregie entwickeltes Transparent an der Straße installiert, auf dem ein fünf- und ein sechsjähriges Mädchen darauf aufmerksam machen, dass Lärm auch krank macht. Seit Anfang August mahnen Transparente, sich an die 50 Stundenkilometer Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten.
„Vom Ordnungsamt und der Polizei versprechen wir uns zudem mehr Kontrollen an den Wochenenden und ab 18 Uhr. Wichtig wäre auch, bei bergauf fahrenden Fahrzeugen zu messen“, hoffen Hünting und die Anwohner der Interessengemeinschaft zukünftig auf weniger Raser und mehr Ruhe vor ihrer Haustür.