Hundetrainerin: Ein Job für treue Begleiter
Eigensinnige Hunde brauchen eine Aufgabe. Simone Weidenbach zeigt Besitzern, was sie fordern können.
<strong>Niedersprockhövel. "Man erzieht eigentlich nur den Menschen", sagt Simone Weidenbach und lacht. Wer zu ihr kommt, hat seinen Hund dabei. Der soll lernen zu gehorchen, sich auf das Kommando "Platz!" blitzartig auf den Boden zu legen. Gar nicht so einfach, denn zuerst einmal müssen Herrchen und Frauchen das richtige Verhalten gegenüber ihrem Vierbeiner lernen. Vor zwei Jahren hat sich die 34-Jährige als Hundetrainerin selbstständig gemacht. "Mein Hobby war es schon lange. Aber früher konnte ich erst nach der Arbeit auf dem Hundeplatz trainieren." Damals war Simone Weidenbach noch im Außendienst tätig. "Als sie mich wegrationalisiert haben, war das der nötige Schubs, es endlich anzupacken." Sie hat in ihrem Haus ein Büro eingerichtet, in dem sie Beratungsgespräche und Gruppenunterricht anbietet. "Wer eine Einzelberatung will, hat meistens ein spezielles Problem mit seinem Hund", erklärt Weidenbach. In der ersten Sitzung geht man gemeinsam der Sache auf den Grund, dann wird mit Hund und Halter draußen geübt.
"Man erzieht eigentlich nur den Menschen" Simone Weidenbach
"Ich kann verstehen, wenn Leute sagen, dass sie ihr Hund überfordert", gibt sie zu. Denn Weidenbach ist auf arbeitslose Jagdhunde spezialisiert - Hunde, die sehr ausdauernd sind, die beschäftigt werden müssen. "Hunde mit sehr ausgeprägtem Jagdtrieb sind schwer zu kontrollieren." Deshalb soll der treue Begleiter zuverlässig auf "Sitz!" und "Platz!" gehorchen. Und das wird geübt. Im Einzel- oder Gruppenunterricht. "In den Gruppen haben die Leute immer am meisten Spaß", sagt die Trainerin. Maximal zu viert gibt es zunächst einen Power Point-Vortrag über das Wesen des Hundes und Tipps, den Vierbeiner besser zu verstehen. "Wir besprechen erst einmal, wie der Tagesablauf und die Beziehung zu dem Hund ist." Danach geht es raus. "Wir lernen ausschließlich durch Erfolgserlebnisse und mit ganz viel Spaß", erklärt sie ihr Konzept. "Denn es ist Freizeit, die ich verkaufe. Da soll kein Druck herrschen." Den Druck machen sich die Teilnehmer höchstens selbst, wenn sie der Ehrgeiz packt.In freier Natur passiert dann das, was sich viele Hunde wünschen: Beschäftigung, Spiel und Konzentrieren lernen. "Gerade Jagdhunde werden oft als Familienhunde gehalten, weil sie so ein sanftes und sensibles Gemüt haben", erläutert Weidenbach. Doch damit sind sie unterfordert. Deshalb empfiehlt es sich, einmal pro Woche auf den Hundeplatz zu gehen. "Was im Kurs gelernt wird, muss natürlich täglich weiter trainiert werden." Zum Beispiel das Apportieren. Bis zu 500 Gramm schwere Dummys werden auf die Wiese geworfen. "Im Idealfall läuft der Hund auf direktem Weg hin und schnurstracks wieder zurück zu Frauchen, um es abzuliefern." Eine Klasse höher wird der Dummy versteckt, der Hund auf das Kommando "Voraus!" ins Gelände geschickt. "Er läuft solange geradeaus, bis ein Pfiff ihn stoppt. Dann sollte er sich umdrehen und auf Zeichen seines Menschen reagieren." Klingt gut. Aber klappt das auch? "Ja, wunderbar. Und den Hunden macht es viel Spaß." Die Kurse für HundeAdresse: Simone Weidenbach, Brinker Straße 51, Sprockhövel, Telefon 0173/288 79 21.
Angebote: Einzel- und Gruppenunterricht nach Absprache.
Ausbildung: Begleithundeunterricht und -prüfung möglich, ebenso Ausbildung zum Familienbegleithund.
Rasseberatung: "Welcher Hund passt zu mir?"