Konzert: Vom tapferen Ritter und musikalischen Schülern
Gut 200 Jeki-Grundschüler, mit dem ersten Instrumental-Jahrgang, führten Musical auf.
Sprockhövel. Der Begriff Vorspiel erhielt für gut 200 Sprockhöveler Erst- und Zweitklässler am Samstag eine doppelte Dimension. Nicht nur, dass sie ihren entzückten Eltern und Großeltern in der gut gefüllten Glückauf-Halle vorspielten, was sie nach ein bis zwei Jahren Musik-Projekt "Jedem Kind ein Instrument" schon zustande bringen, sie lieferten gleichzeitig ein entspannendes Vorspiel zum Fußball-Hit Deutschland - Argentinien. Denn damit jeder rechtzeitig zum WM-Gucken zu Hause sein konnte, war das Konzert kurzfristig auf 14Uhr vorverlegt worden.
"Das passt wunderbar", freute sich Carsten Crudewig, der seine Tochter Liska schließlich singen hören, aber auch beim Fußball nichts verpassen wollte. Wie alle ihre Mitschüler der Grundschule Gennebreck gehörte Liska in diesem Jahr noch zum Chor, denn die Grundschule Gennebreck war als vierte Schule erst zum Schuljahresbeginn bei Jeki eingestiegen, während das Projekt in Haßlinghausen, am Börgersbruch und der Grundschule Nord bereits seit zwei Jahren läuft. Dort gibt es also bereits den ersten "Instrumental-Jahrgang" - und das spiegelte sich am Samstag eindrucksvoll im ("Klang-)Bild.
Peter Johnen hatte Keyboards, Gitarren, Geigen, Flöten und weitere Instrumente gruppiert und für dieses Orchester eigens die Bildgeschichte "Die Abenteuer vom Ritter und seinem tapferen Pferd" des Engländers David Melling vertont. Verstärkt durch ein Ensemble der Musikschule und einige erwachsene Instrumentalisten, hörte sich das schon richtig toll an, auch wenn die einzelnen Jeki-Schüler selbst nur leichtere Klangfolgen zu spielen hatten. "Sie haben das richtig toll gemacht, schließlich ist es gar nicht so einfach, sich in einem großen Orchester zurechtzufinden und wir haben das nur einmal geprobt", freute sich Johnen.
Der tosende Applaus der Eltern nach jeder musikalischen Episode des Ritters, der auch als königlicher Babysitter gefragt ist, tat ein Übriges, um die jungen Musiker zu motivieren.
"Sicher gibt es Grenzen von Jeki, weil man nur einmal die Woche in einer Gruppe-Unterricht hat, aber als sanfter Einstieg in die Musik ist das super", sagte Frank Stock, dessen Tochter Hannah seit einem Jahr Flöte spielt und dabei bleiben wird. Liska Krudewig hat sich unterdessen für ihre erstes Instrumental-Jahr ab Sommer für Geige entschieden - nach Gitarre und Keyboard das beliebteste Instrument.
Deutlich mehr als 60 Prozent der Erstklässler machen an den bisher vier Jeki-Schulen übrigens im nächsten Schuljahr freiwillig mit einem Instrument weiter. Das sind mehr als in den meisten anderen Städten, wie Musikschulleiterin Dorothee Bahne stolz betonte. So wird der Klangkörper beim Jeki-Konzert im kommenden Jahr also noch einmal größer, zumal dann mit Hobeuken auch die fünfte und letzte Grundschule mit einsteigt.