Miniphänomenta: Spielerisch Physik verstehen

In der Grundschule Börgersbruch konnten Kinder an 26 Stationen experimentieren.

Foto: Stefan Fries

Niedersprockhövel. Von oben fällt der Blick durch dunkles Glas. Unter der Scheibe die Farben des Lichts — gebrochen an einer Kunststoffoberfläche. Was ist eigentlich Licht? Und wie funktioniert das mit dem Lineal? Fragen, die am Samstag in der Grundschule Börgersbruch an der Dresdener Straße junge Entdecker beschäftigt haben. Die Schule lud Grundschüler von der ersten bis zur vierten Klasse zur Miniphänomenta ein. Rund 800 Besucher nutzten das Angebot.

In den Klassenräumen und auf den Fluren verteilt, konnten die Kinder an 26 Stationen naturwissenschaftliche Phänomene entdecken. „Die Experimente sollen zum rätseln, staunen und wundern anregen“, sagte Stefanie Joseph, Lehrerin für Mathematik und Sachunterricht. So wie an der Kugelbahn, bei der unter dem Motto „Der längste Weg“ herausgefunden werden musste, unter welchen Bedingungen Murmeln besonders schnell oder langsam zu ihrem Ziel gelangen.

„Neugier und Experimentierfreude — das sind wichtige Triebfedern für das ganze Leben“, meinte Schulleiterin Ulrike Böller. Leon (8) war begeistert und erkannte: „Wenn zwei Spiegel parallel zueinander aufgestellt werden, wird das Spiegelbild des Spielzeug-Dinosauriers immer wieder neu gespiegelt.“ Heißt: Es entsteht eine Spiegelwelt ohne Grenzen. So gesehen an der Station von Lehrerin Ilona Schönbrunn, die einen „Blick in die Unendlichkeit“ versprach und damit unzählige Besucher anlockte.

Fragen, Thesen und Vermutungen: „Es geht nicht darum, den Kindern etwas zu erklären. Die Miniphänomenta soll neugierig machen und zu Ideen anregen“, erklärte Jessica Gernhardt, die im Herbst 2014 an einer Fortbildung im Sauerland teilgenommen hatte und so das Projekt in die Region holen konnte. Die Ausstellung sei eine Bereicherung des Sachunterrichts. Jessica Gernhardt sagt: „Durch Ausprobieren lernen die Schüler am allermeisten.“

Neben dem Experimentiertag am Samstag können im Rahmen des Unterrichts die Stationen in Kleingruppen weiter ausprobiert und untersucht werden. Bis zum 10. Februar soll der Entdeckergeist noch gefördert werden. „Bis dahin dürfen wir die Experimente behalten“, so Jessica Gernhardt. Einige der Experimente möchte sie für die Schule nachbauen. Dafür konnten bereits fleißige Eltern der Nachwuchsforscher begeistert werden. Gefördert wird das Spektakel vom Förderverein der Grundschule und weiteren Sponsoren.