Neuer Likör in alten Fässern

„Hippendörfer“ soll bei Habbel den traditionellen „Ossenkämper“ ablösen.

Haßlinghausen. „Wir wollen ein Gevelsberger Produkt mit Schwelmer Seele sein, das in Sprockhövel gefertigt wird. Ziel ist es Tradition zu wahren und neue Traditionen zu schaffen“ — so lautet der Leitsatz der Destillerie & Brennerei Heinrich Habbel. Mit dem „Hippendörfer“, der von der Familie Habbel seit vielen Jahren als Marke eingetragen ist, setzt das Unternehmen erstmalig frische Kräuter, die zum Teil aus eigenem Anbau stammen, in einem ihrer Kräuterliköre ein.

„Hippendörfer“ ist die Essenz aus den zehn firmeneigenen verschiedenen Kräuterlikören, deren Grundrezeptur von Heinrich Habbel bereits in den 1950er Jahren entwickelt und nun von Michael Habbel in dritter Generation verfeinert wurde. 70 verschiedene Ingredienzien, wie etwa Anissamen, Orangenschalen oder Ysopkraut, verleihen dem Likör, bei dem in der Kopfnote Ananas-Salbei zu entdecken ist, ein unverwechselbares Aroma.

„Im ersten Jahr wollen wir 40 000 Flaschen verkaufen“, lautet die Zielvorgabe von Michael Habbel und seine Tochter Michaela ergänzt: „Im Beruf des Destillateurs muss man kreativ sein und nach Alternativen Ausschau halten.“ Davon, dass dies mit dem neuen Produkt eindrucksvoll gelungen ist, waren auch die Bürgermeister von Sprockhövel und Gevelsberg, Klaus Walterscheid und Claus Jacobi, nach einer Kostprobe am gestrigen Tag der offenen Tür in der Destillerie überzeugt.

Nachdem die fast zwei Jahrzehnte andauernde Kooperation mit Carl Levering nach dem Aus für die Schwelmer Brauerei nicht fortgesetzt werden konnte und der „Ossenkämper“ nun in Meinerzhagen produziert wird, kann der „Hippendörfer“ in den Produktionsräumen, die die „Schwelmer Seele“ bilden, in über 100 Jahre alten Holzfässern mit einem Fassungsvermögen von 900 Litern, hergestellt werden.

Auch die ehemaligen, damals von der Destillerie & Brennerei Heinrich Habbel übernommenen Mitarbeiter der Firma Levering sind ein Teil der Schwelmer Seele: „Ich möchte auf niemanden verzichten, denn wir sind hier eine große Familie“, blickt Michael Habbel mit seinem Team zuversichtlich in die „Hippendörfer-Zukunft“.