Fußball Osterzeit ist Derbyzeit für die TSG

Sprockhövel. · Die Sprockhöveler müssen beim Spiel gegen Ennepetal die Abstiegsplätze im Auge behalten.

Tim Oberdorf gibt für die TSG Gas. Hier beim Spiel gegen Schalke.

Foto: Erdinc Özcan-Schulz/Erdinc Özcan-Schulz

Seit Jahren wird die Osterzeit im Fußballverband Westfalen als Doppelspieltag genutzt. So müssen die Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel wie alle Clubs der Region am heutigen Donnerstag und am Ostermontag zwei Einsätze bestreiten, mit denen sie das Saisonfinale einläuten. Dass dabei die Feierlichkeiten zu kurz kommen könnten, glaubt TSG-Trainer Andrius Balaika übrigens nicht. „Das ist seit Jahren so, dass wir einen Doppelspieltag haben. Daher kennen wir das ja gar nicht anders. Die Familien sind gewöhnt, dass wir Ostern um die Feierlichkeiten herum spielen. Im Gegenteil. Die beiden Spiele gehören einfach mit zu Ostern“, sagt der 40-Jährige.

Allerdings hat der Spielplan den Sprockhövelern mit der Partie gegen den Nachbarn TuS Ennepetal am heutigen Gründonnerstag ein Derby beschert. „Der Zeitpunkt und die Konstellation sind natürlich optimal. Das dürfte das Duell auch für die jeweiligen Fanlager interessant machen“, orakelt Balaika, der sich auf die Begegnung mit Derbycharakter freut und diese für sich entschieden wissen will.

Nach vier Einsätzen ohne Sieg - wohlwissend dass bei zwei schweren Auswärtsspielen in Gütersloh und Paderborn sowie zwei Knallerspielen gegen die beiden Spitzenteams Schalke und Haltern die zwei Punkte völlig okay waren - wäre ein Sieg gegen den Tabellenfünften dennoch eine Erleichterung. Denn der Abstand auf die Abstiegsplätze ist mit sieben Punkten Unterschied noch sehr gering. „Da ist jeder Punkt wichtig und kann am Ende entscheidend sein“, sagte Sprockhövels Sportlicher Leiter Patrick Rohde, der ohnehin glaubt, dass das Abstiegsgespenst die meisten Teams bis zum letzten Tag begleiten wird. Deshalb ließen sich die TSG-Verantwortlichen zwar nicht aus der Ruhe bringen, aber man müsse schon auf der Hut sein, am Ende nicht selbst erwischt zu werden.

Ennepetal hofft darauf, dass
der Knoten jetzt geplatzt ist

Auch die Ennepetaler dürfen trotz einer fulminanten Hinrunde mit nur drei Niederlagen noch nicht ganz sorglos die verbleibenden sieben Begegnungen angehen. Nur neun Punkte beträgt ihr Vorsprung auf die Abstiegsränge. Nach zehn Pleiten und zwei Remis feierten die Kluterstädter erst in der vergangen Woche den ersten Dreier seit Februar. Allerdings sind auch die TuS-Verantwortlichen für ihr ruhiges Gemüt bekannt. „Da war auch kein Grund zur Unruhe. Fast alle verlorenen Spiele hätten mit Glück in der einen oder anderen Spielsituation zu Gunsten von Ennepetal ausgehen können“, sagt Gerd Berger, ein regelmäßiger Besucher des Oberligisten in Ennepetals Bremer-Stadions. In Ennepetal hofft man mit dem 3:2-Sieg gegen Brüninghausen endlich den berühmten Knoten gelöst zu haben. Mit der Zielvorgabe, noch den dritten Platz erreichen zu wollen, hat auch TuS-Coach Thamm klar vorgegeben, was er von seiner Elf noch erwartet. 

„Welche Probleme Ennepetal hat und welche nicht, interessiert mich auch gar nicht. Wir müssen zusehen, dass wir unsere Aufgaben erledigt bekommen“, betont Balaika nicht auf den Gegner zu schauen. Doch worauf er sportlich achten muss, weiß der Ex-Nationalspieler Litauens ganz genau. „Sie agieren viel mit langen Bällen. Da dürfen wir uns nicht zu einfach überspielen lassen“, warnt Balaika vor den Gästen, die mit Florian Gerding beispielsweise auch einen guten rechten Verteidiger haben, der sich auch gerne mal in den Angriff mit einschaltet. Auch die Schnelligkeit von Abdullah El Youbari und die guten Spieleröffnungen von Nils Nettersheim und Tim Dosedahl dürften Tim Oberdorf und seinen Mitspielern bekannt sein.

Zu der Stimmung im Derby sollen neben den zahlreichen Stammgästen auch die Kinder des AHE-TSG Ferienschule beitragen. „Das wäre natürlich ein guter Abschluss des viertägigen Camps, bei dem ja auch einige Akteure der Oberliga-Mannschaft mitgewirkt haben“, sagt Rohde, der das Feriencamp für die TSG organisiert hat. Gute 400 Zuschauer sollten beim besten Fußballwetter den Weg zum Baumhof allerdings schon finden. Zumal beide Teams in dieser Saison in jeder Begegnung kämpferisch selten enttäuscht haben.

Die Begegnung ist ursprünglich auf 18 Uhr angesetzt worden. „Jetzt haben wir uns auf 19 Uhr geeinigt. Ich hoffe es kommt auch einigen Besuchern entgegen“, sagte Patrick Rohde, der sich sogar eine spätere Ansetzung gewünscht hätte. Organisatorisch war es aber wohl nicht möglich, die Begegnung weiter nach hinten zu verlegen.