Osterwochenende Tuningszene trifft sich zum „Carfreitag“: Wuppertaler Polizei nach letztem Jahr alarmiert - Teilweise Verbote in NRW
Köln · Laute Motoren, hohes Tempo: Am „Carfreitag“ trifft sich die Tuning-Szene. Die Polizei in NRW kündigt starke Kontrollen an - auch, weil es immer mehr illegale Rennen gibt.
Zum Beginn des Osterwochenendes treffen sich wieder Auto-Tuner beim alljährlichen „Car-Freitag“. Die Polizei plant vielerorts Kontrollen und will dafür zusätzliches Personal einsetzen. Die Stadt Paderborn hat die Treffen vorsorglich verboten. „Bei rücksichtslosem Verhalten im Straßenverkehr zeigt die Polizei Null Toleranz“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Düsseldorf. Das gelte insbesondere, weil immer mehr illegale Rennen mit hochmotorisierten Fahrzeugen registriert würden.
Registrierte die NRW-Polizei 2015 noch 237 solcher Rennen, waren es im vergangenen Jahr 474, wie das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Seit 2017 gelten Straßenrennen als Straftat, es drohen bis zu zehn Jahre Haft. „Grundsätzlich gilt: Straßen sind keine Rennstrecken und keine Schauplätze für ein Kräftemessen oder zur Selbstinszenierung“, sagte der Ministeriumssprecher.
Man wolle keineswegs alle Tuning-Begeisterten verteufeln, sagte ein Sprecher der Kölner Polizei. „Mit denen, die einfach nur ihre toll aussehenden oder klingenden Autos zeigen wollen, haben wir kein Problem.“
Die Kölner Polizei schickt für Härtefälle ihre Ermittlungsgruppe „Rennen“ auf die Straße. „Unsere Spezialisten werden jede Auffälligkeit überprüfen“, sagte ein Sprecher. Das gelte nicht nur für die Innenstadt. Besonders wachsam sei man auch auf den Autobahnen. Denn im vergangenen Jahr hatten zehn hochmotorisierte Sportwagen mit britischen Kennzeichen aus den Niederlanden kommend auf der A4 Rennen gefahren.
In Dortmund überprüfte die Polizei 2018 am „Car-Freitag“ 123 Fahrzeuge und verhängte 120 Verwarnungsgelder. Vier Fahrzeuge wurden stillgelegt, weil sie extrem „frisiert“ waren. „Dortmund ist ein Anziehungspunkt für Tuning-Fans aus ganz NRW“, sagte eine Polizeisprecherin. Schon allein deshalb werde man die bekannten Treffpunkte mit zusätzlichen Beamten beobachten.
Die Stadt Paderborn hat bereits zum dritten Mal in Folge sämtliche Zusammenkünfte der Tuning-Szene zwischen 0.00 Uhr am Freitag und 6.00 Uhr am Samstag verboten, wie Stadt und Polizei mitteilten. In den Jahren davor hatten sich immer wieder Anwohner über aufheulende Motoren am eigentlich „stillen“ Feiertag beschwert. Ein angemeldetes Tuner-Treffen am Ostersonntag darf unter Beobachtung der Polizei stattfinden.