Reitverein Haßlinghausen legt Neubaupläne vorerst auf Eis
Der geplante Stalltrakt und eine zweite Halle lassen sich vorerst nicht finanzieren.
Haßlinghausen. Die noch im Januar den Mitgliedern vorgestellten hochfliegenden Neubaupläne auf seiner Anlage an der Friedhofstraße muss der Märkische Reitverein Haßlinghausen vorerst begraben. Einen zweiten Stalltrakt und eine zweite Halle wird es vorläufig nicht geben. Das teilte der Vereinsvorsitzende Wilhelm Jansen am Montagabend den Mitgliedern auf einer eigens einberufenen Infoveranstaltung im bestens besuchten Reitcasino mit.
"Es lässt sich momentan einfach nicht finanzieren", berichtete Jansen. So habe man etwa vergeblich auf Zuschüsse aus dem Konjunkturpakte II gehofft, die die Stadt allerdings schon vorher verteilt hatte, und auch vom Landessportbund sei derzeit nichts zu erwarten.
"Alleine finanzieren können wir das aber nicht, das Risiko ist einfach zu groß", sagte Jansen. Stattdessen soll nun in die bestehende Anlage investiert werden, um die drängendsten Probleme zu lindern. Innenboxen in der Reithalle seien bereits modernisiert worden, auch um Auflagen des Veterinäramts zu erfüllen. Als nächstes sollen dann auch die Außenboxen zum Radweg erneuert werden, so dass es am Ende bei der bisherigen Zahl von 36 Boxen bleiben werde.
Pächter Jochen Münz hatte aus Wirtschaftlichkeitsgründen zusätzliche Boxen angemahnt, um noch mehr Einstellpferde unterbringen zu können. Doch der angepeilte Neubau neben der Halle war schon im Sommer ins Wanken geraten, weil es mit den Nachbarn Streit um Abstandsflächen gegeben hatte und das Vorhaben somit nicht genehmigungsreif war.
Die zweite Halle hätte wie berichtet in einem weiteren Schritt auf dem bisherigen Springplatz errichtet werden sollen. "Nun müssen wir mit einer Halle auskommen", sagt Jansen. Immerhin habe man erreichen können, dass die zum Hermessiepen ausgelagerte und so erfolgreiche Voltigierabteilung ab 1.November auch wieder Hallenzeiten an der Friedhofstraße erhält.
Das marode Hallendach sei im übrigen notdürftig repariert worden, so dass es den Winter überstehen könne und solle im nächsten Jahr dann endgültig erneuert werden. Geplant ist auch weiterhin, einen Großteil dieser Kosten über die anschließende Vermietung der Dachfläche für eine Photovoltaikanlage hereinzuholen. Jansen: "Einen Partner haben wir, auf der Südseite des Dachs sollen etwa 1000 Quadratmeter Solarzellen zur Stromerzeugung installiert werden."
Während die Arbeiten an den Außenboxen im Frühjahr beginnen sollen, sobald das Wetter es zulasse, wolle man mit der Erneuerung des Hallendachs Anfang Juni beginnen. "Gleich nach Abschluss unseres traditionellen Pfingstturniers", sagt Wilhelm Jansen.