Sechs Bastler für einen Markt

Der Gänsemarkt lockte am Sonntag wieder viele Besucher ins Gemeindehaus.

Niedersprockhövel. Ein Gemisch aus Zucker, Vanille und Zimt zieht durch den Raum und lockt mit seiner süßlichen Note zu Rainer Schröter, der geschäftig eine Portion Mandeln in seiner tiefsitzenden Pfanne schwenkt. „Wir haben auch Bratapfel-Likör mit Sahnehaube“, schmunzelt er. Passend zum Advent- und Weihnachtsschmuck einen Tisch weiter, der von den sechs Mitgliedern des Bastelkreises der katholischen Kirchengemeinde St. Januarius hergestellt wurde: „Das ist bei uns Tradition. Das ganze Jahr über stellen wir Holzarbeiten für den Gänsemarkt her“, sagt Mitglied Bernd Kottke. Der wird von der Gemeinde seit mittlerweile über 20 Jahren veranstaltet. So auch Sonntagmittag im Gemeindehaus an der Von-Galen-Straße.

Das Martinsfest steht vor der Tür und auch die Martinsgans ist nicht mehr weit: „Bei uns gibt es zwar keine wirklichen Gänse. Aber den Namen haben wir anlässlich des Brauchtums übernommen“, erklärt Gemeindemitglied Uli Meyer vom Holz-Bastel-Kreis. In Kooperation mit dem Förderverein des katholischen Kindergartens wurde der Markt organisiert. Besucher konnten Bücher erwerben, Kuchen probieren und Handarbeiten, wie Weihnachtsmänner und Engel, bestaunen und kaufen. Dafür haben die sechs Hobby-Handwerker (Uli Meyer, Bernd Kottke, Christian Koch, Dietmar Henrichs, Markus Feldmann und Detlef Reichelt) ein ganzes Jahr vorgearbeitet: „Nach dem Markt ist vor dem Markt“, witzelt Dietmar Henrichs. Nicht umsonst treffen sich die Freunde jeden Montagabend — manchmal stundenlang. „Wir möchten die Gemeinschaft aufrecht erhalten. Und natürlich macht es eine Menge Spaß“, erzählt er.

Mit dem Reinerlös der handgefertigten Bilderrahmen und Kerzenhalter unterstützt die Gruppe regelmäßig gemeinnützige Vereine, die auf Spenden angewiesen sind. Das seien meist bis zu 500 Euro. Auch die Rekordsumme von 1500 Euro sei schon auf einem der Märkte zusammengekommen. Abgerundet wurde die Traditionsveranstaltung durch ein schwungvolles Konzert des Kirchenchors. Die hatten unter der Leitung von Marion Weilkes ein Repertoire der letzten 10 Jahre zusammengestellt. Für kostenfreies Mittagessen sorgte die Gaststätte „Dorfkrug“ an der Hauptstraße.