EN-Kreis SPD siegt im EN-Kreis – Wahlbeteiligung ist hoch
EN-Kreis · Bei der Bundestagswahl im Ennepe-Ruhr-Kreis hat die SPD in den beiden Wahlkreisen 138 (Hagen/Ennepe-Ruhr-Kreis I) und 139 (Ennepe-Ruhr-Kreis II) von ihrem Positivtrend der letzten Wochen profitiert und sowohl bei den Erst- wie bei den Zweitstimmen das beste Ergebnis geholt.
Im Wahlkreis 139, zu dem auch die Stadt Sprockhövel gehört, waren am Sonntag kurz vor Mitternacht die letzten der insgesamt fast 136 700 abgegebenen Stimmen ausgezählt. Das Direktmandat ging an Axel Echeverria (SPD) aus Witten, der damit das Mandat von seinem SPD-Genossen Ralf Kapschack übernimmt, der nicht wieder für den Bundestag kandidiert hat. Echeverria setzte sich mit rund 35 Prozent gegen zehn weitere Bewerber durch. Ebenfalls zweistellige Ergebnisse erzielten Hartmut Ziebs (CDU) mit knapp 25 und Ina Gießwein (Grüne) mit 16 Prozent.
Bei den Zweitstimmen entfielen fast 34 Prozent auf die Sozialdemokraten. Deutlich dahinter rangierte die CDU mit 22 Prozent. Die Grünen kamen auf 16, die FDP auf 10 und die AfD auf 7 Prozent. Alle anderen Parteien lagen unter 5 Prozent. Die Wahlbeteiligung im Wahlkreis 139, zu dem neben Sprockhövel auch noch Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten gehören, lag bei 78 Prozent.
Im Wahlkreis 138, zu dem neben Hagen die Städte Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm zählen, ging das Direktmandat mit 33 Prozent an den SPD-Kandidaten Timo Schisanowski. Auch hier gab es elf Kandidatinnen und Kandidaten für ein Direktmandat. Zweistellige Ergebnisse erreichten neben dem Gewählten noch Christian Nienhaus (CDU) mit 26, Janosch Dahmen (Grüne) mit fast 13 und Andreas Geitz (AfD) mit 10 Prozent.
Bei den Zweitstimmen in dem Wahlkreis erreichte die SPD mit 33 Prozent das beste Ergebnis. Es folgten die CDU mit knapp 24, die Grünen mit 12, die FDP mit 11 und die AfD mit knapp 10 Prozent. Die Wahlbeteiligung in dem Wahlkreis lag bei fast 72 Prozent.
Angesichts dieser Zahlen war die Stimmung auch bei der SPD in Sprockhövel groß. „Wir freuen uns riesig über das Ergebnis – für die SPD im Bund und für unseren Kandidaten Axel Echeverria“, sagte die Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes, Marion Prinz. Der Ausgang der Wahl sei „ein tolles Ergebnis“ und statte die SPD nun mit dem Auftrag zur Bildung einer Regierungskoalition aus.
Gleichwohl bleibe noch abzuwarten, ob es nun zu einer Ampel- (Rot-Gelb-Grün) oder Jamaika-Koalition (Schwarz-Gelb-Grün) komme, betonte Prinz. Das „Zünglein an der Waage“ seien nun FDP und Grüne und deren weiteres Verhalten bei den anstehenden Gesprächen in Berlin.
Bei der CDU herrschte derweil Ernüchterung. „Mit dem Ergebnis war aufgrund der Prognosen der letzten Wochen zu rechnen gewesen“, sagte der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes, Torsten Schulte. Auch wenn man sich dem politischen Mitbewerber im Endergebnis noch etwas angenähert habe, zeige der Ausgang der Wahl doch deutlich: „Deutschland will eine Veränderung.“ Die große Koalition finde keine Zustimmung in der Bevölkerung mehr. Er selbst würde nun die Bildung einer Jamaika-Koalition begrüßen, so Schulte.