Sprockhövel: Brummi-Fahrer (44) tot auf dem Rastplatz
Die Polizei schließt eine Straftat und einen Suizid aus. Offenbar starb der Fernfahrer aus Litauen eines natürlichen Todes.
Sprockhövel. Der Parkplatz an der A 43 in Richtung Wuppertal kurz vor dem Kreuz Nord wirkt verlassen. Nur auf einem der drei Stellplätze für Lkw steht eine rote Zugmaschine der Marke Volvo mit einem weißen Auflieger, daneben steht abgekoppelt ein zweiter Anhänger. Erst auf den zweiten Blick lässt sich erahnen, welches Drama sich dort am Dienstagabend abgespielt haben muss: Die Scheibe der Beifahrertür ist zerschlagen worden. Einige Glassplitter liegen noch herum.
Rückblick: Am Dienstag gegen 20.40 Uhr alarmiert die Polizei die Freiwillige Feuerwehr Sprockhövel. Stichwort des Einsatzes: "Gasaustritt". Mit acht Rettern fährt die Feuerwehr zum Rastplatz. Am Einsatzort bietet sich ihnen ein schreckliches Bild. Der Fahrer sitzt leblos im Führerhäuschen. Nach ersten Untersuchungen der Polizei heißt es, der Mann ist erstickt - an Gas, das aus einem Kocher strömte, mit dem sich der Fernfahrer aus Litauen seine Mahlzeiten erwärmte.
Obwohl keine Gefahr mehr durch austretendes Gas besteht, weil der Kocher mittlerweile aus ist, bittet die Polizei die Männer der Freiwilligen Feuerwehr um weitere Unterstützung. Denn der 44-jährige Fahrer ist stabil gebaut, die Bergung des Leichnams ein Kraftakt für die Einsatzkräfte.
Doch zunächst ermittelt die Kripo. Es dauert mehr als eine Stunde, bis der leblose Körper zu Bergung freigeben wird. Erst gegen 23 Uhr ist der Einsatz auf dem Rastplatz beendet.
Ob der Mann beim Erwärmen seiner Mahlzeit eingeschlafen ist und Gas eingeatmet hat, war in der Nacht noch unklar. Einen Suizid schließt die Polizei jedoch aus. Nach einer Untersuchung der Leiche am nächsten Morgen stellt sich heraus, dass der Mann wohl doch nicht erstickt ist. Polizei-Sprecher Dietmar Trust: "Mittlerweile gehen wir davon aus, dass der Mann eines natürlichen Todes gestorben ist." Weil keine Hinweise auf ein Fremdverschulden festgestellt wurden, werde es keine Obduktion geben.
Wann die Leiche des Mannes in seine Heimat Litauen überführt wird, konnte die Polizei gestern noch nicht sagen. Auch wann der Spediteur den Lkw und den Auflieger abholt, war gestern unklar.