Unternehmen sind die Stütze der Feuerwehr
Schnelle Hilfe in der Stadt ist von der Freistellung der Einsatzkräfte abhängig.
Sprockhövel. „Das muss doch deren Beruf sein“, sagt so mancher Bürger angesichts der professionellen Hilfe, die die Mitglieder der Sprockhöveler Feuerwehr leisten. Tatsächlich handelt es sich aber um freiwillige Helfer, die alle anstehenden Aufgaben als Ehrenamt erledigen. Das bedeutet, dass die Feuerwehrleute ihren Lebensunterhalt anderswo verdienen müssen.
Im Notfall kommen sie aus ihrer Freizeit oder von ihrer Arbeitsstelle zu ihren Standorten, um von dort mit den Einsatzfahrzeugen auszurücken. Das kann zu den normalen Arbeitszeiten zu Problemen führen, wenn die Arbeitsstellen zu weit weg sind oder nicht verlassen werden können. Im Extremfall sind dann in der erforderlichen Zeit zu wenig Einsatzkräfte verfügbar.
„Arbeitgeber können manchmal schwer verstehen, warum der Mitarbeiter auch wegen einer vermeintlichen Kleinigkeit zur Feuerwache rennt“, sagt Feuerwehrchef Christian Zittlau und spielt damit auf Fälle an, in denen die Feuerwehr Aufgaben erledigen muss, die auch von anderen erledigt werden könnten, weil keine unmittelbare Gefahr besteht.
Grundsätzlich ist die Feuerwehr Sprockhövel aber gut aufgestellt. Selbstständige und Freiberufler am Ort sind eine Stütze der Feuerwehr. „Da weiß der Kunde, dass der Mitarbeiter bei der Feuerwehr ist und die Arbeit notfalls auch abends noch fertig macht“, sagt Zittlau. Außerdem arbeiten in Haßlinghausen sieben Feuerwehrleute im Rathaus und vier beim Bauhof. Sie werden von der Stadt für ihre Einsätze freigestellt. „Das ist bundesweit durchaus nicht überall so“, sagt Christoph Schönborn von der Feuerwehr.
Auch von privaten Unternehmen gibt es Unterstützung. So kann eine Führungskraft des Löschzug Niedersprockhövel, die bei der Firma Hauhinco arbeitet, problemlos an den Einsätzen teilnehmen. „Wir haben damit keine negativen Erfahrungen gemacht“, sagt Hauhinco-Geschäftsführer Bernd Putze. Er sieht im Gegenteil in der Beschäftigung eines Feuerwehrmanns Vorteile. Der Mitarbeiter gehe mit offenen Augen durch den Betrieb und erkenne frühzeitig mögliche Schwachstellen für die Sicherheit. „Er ist für das Unternehmen eher ein Gewinn“, so die Bilanz des Geschäftsführers.
Ganz ähnlich sieht das auch Norbert Böhme, Geschäftsführer von Böhme und Weihs in Haßlinghausen. „Das Unternehmen profitiert von den drei Feuerwehrleuten“, sagt er. So gelinge die Vermeidung von Gefährdungen, zum Beispiel durch private Elektrogeräte in den Büros, aufgrund des Hintergrundwissens des Mitarbeiters ganz reibungslos und entstandene Engpässe bei der Arbeit werden ohne Probleme selbst geregelt.