Werbegemeinschaft kritisiert hohes Minus beim Stadtfest
Erst nach längerem Anlauf findet die Werbegemeinschaft einen neuen Kassierer.
Niedersprockhövel. Die Suche nach einem neuen Kassierer, ein Satzungsänderungsantrag und die Veranstaltungen in Niedersprockhövel sorgten in der Jahreshauptversammlung der Wirtschaftlichen Interessengemeinschaft Sprockhövel (WIS) für jede Menge kontroversen Gesprächsstoff. Dabei hatte der neue Vorsitzende der Gemeinschaft, Christoph Bremkamp, alle Mühe, die Fäden in der Hand zu behalten.
In seinem Jahresbericht hatte Bremkamp festgestellt: „Wir tun uns schwer bei Veranstaltungen außerhalb des Stadtfestes“. Aktueller Anlass dafür: Für die bevorstehende Lichternacht am 13. April hatten sich bis Dienstagabend erst fünf Teilnehmer angemeldet, viel zu wenig, um das Fest realisieren zu können. „Wir können es uns aber nicht erlauben, die Lichternacht — und damit ein Viertel unserer jährlichen Veranstaltungen — abzusagen“, mahnte Bremkamp die Vereinsmitglieder. Dabei betonte er zugleich, dass er nicht nur der Vorsitzende eines Veranstaltungsvereins sein, sondern auch Diskussionen anregen wolle.
Als „Bombenerfolg“ bezeichnete Bremkamp in der Rückschau das Stadtfest im vergangenen September. Ein neuer Bühnenstandort und eine Änderung der Standgebührenstruktur hätten Planungssicherheit gegeben, so der Vorsitzende.
Dieser Einschätzung wollten einige Mitglieder allerdings nicht folgen. Nachdem der Kassenbericht eröffnet hatte, dass das Fest unter dem Strich mit einem Minus von 10 000 Euro beendet wurde, regte sich heftige Kritik — unter anderem daran, dass der Vorsitzende hohe Einnahmen beim Getränkeverkauf in guten Jahren einer Planungssicherheit auch in schlechten Jahren geopfert habe.
Unter anderem wurde vorgeschlagen, das Fest nur noch alle zwei Jahre zu veranstalten oder das Stadtmarketing mit ins Boot zu holen. Nach seiner Wahl habe er nicht viel Zeit zur Vorbereitung gehabt, entgegnete Bremkamp den Kritikern.
Heftigen Gegenwind erhielt der Vorsitzende, der im Übrigen von seinen Vorstandskollegen nur wenig Unterstützung erhielt, bei seinem Versuch, eine Satzungsänderung durchzusetzen. Hintergrund war, dass nach dem Rücktritt von Kassiererin Eva Heimen im vergangenen November der Vorstand komplettiert werden musste.
Weil sich im Vorfeld trotz vieler Gespräche kein einziges Vereinsmitglied zur Übernahme der Aufgabe bereiterklärt hatte, sollte die neue Satzung den Vorstand formal für die Eintragung beim Amtsgericht auf den Vorsitzenden beschränken und zudem die Einstellung eines bezahlten Mitarbeiters für die Kassenführung ermöglichen. Nach ausführlicher Diskussion lehnten die Mitglieder die Satzungsänderung aber ab. Nachdem auch in der Versammlung auf die Frage nach Interessenten nur betretenes Schweigen folgte, erklärte sich schließlich Volksbank-Vorstand Rudolf Hermanns bereit, die Kasse — allerdings ausdrücklich nur für ein Jahr — zu übernehmen.