Streik bei Ryanair: Chaos an NRW-Flughäfen bleibt aus

Düsseldorf/Köln/Bonn (dpa/lnw) - Der Streik bei Ryanair hat am Freitag auch Flugreisende in NRW betroffen. Dutzende Flüge fielen an den größeren Flughäfen im Bundesland aus, allein in Köln/Bonn rund die Hälfte der für diesen Tag angesetzten Ryanair-Flüge.

Foto: dpa

Die Passagiere hatten sich allerdings gut darauf eingestellt. „Ein Großteil von ihnen war bereits zuvor von der Fluggesellschaft informiert worden und ist gar nicht erst zum Flughafen gekommen“, sagte ein Sprecher. Nur vereinzelt habe es Nachfragen gegeben.

Ähnlich gestaltete sich die Situation am größten NRW-Flughafen Düsseldorf. Zwölf Starts und Landungen wurden hier annulliert, acht davon betrafen Strecken, die Ryanair für die Fluggesellschaft Laudamotion bediente. Verwirrte Fluggäste habe es nach ersten Erkenntnissen aber keine gegeben, sagte eine Sprecherin. Der Tagesbetrieb laufe völlig normal.

Am Ryanair-Stützpunkt Weeze waren am Freitag 16 der insgesamt 19 angesetzten Verbindungen gestrichen worden. Der für 24 Stunden angesetzte Pilotenstreik bei Ryanair in mehreren europäischen Ländern trifft an diesem Freitag rund 55 000 Passagiere - davon 42 000 allein in Deutschland. Wegen des Streiks hatte die Airline bereits am Mittwoch vorsorglich nahezu das komplette Programm ihrer in Deutschland platzierten Jets gestrichen.

Seit dem frühen Freitagmorgen läuft der Ausstand, der am Samstag um 2.59 Uhr definitiv enden soll, wie ein Sprecher der deutschen Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mitteilte. Die VC will bei der irischen Gesellschaft erstmals ein System aus Vergütungs- und Manteltarifvertrag etablieren und zieht dafür andere Fluggesellschaften als Muster heran.

Die abgestimmte Aktion ist der bislang größte Pilotenstreik in der Geschichte der größten Billig-Airline Europas, die erst seit Ende 2017 Gewerkschaften anerkennt. Auch in Schweden, Irland, Belgien und den Niederlanden legten die Piloten ihre Arbeit nieder, um bessere Arbeitsbedingungen zu erstreiten.

Ryanair hatte die Aktion in den Tagen zuvor als „unnötig“ kritisiert. Es sei bereits ein verbessertes Angebot vorgelegt worden, ein Verhandlungstermin vor wenigen Tagen sei von der Gewerkschaft ausgeschlagen worden.