Studie: Inklusion an Schulen kommt langsam voran

Gütersloh (dpa/lnw) - Das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung an Regelschulen kommt in Nordrhein-Westfalen einer Studie zufolge allmählich voran. Der Anteil der Schüler, die noch an Förderschulen lernen, nahm von 5,2 Prozent im Schuljahr 2008/09 auf 4,6 Prozent 2016/17 ab, wie die Bertelsmann Stiftung am Montag in Gütersloh mitteilte.

Symbolbild

Foto: Holger Hollemann

Allerdings liegt NRW bei der Inklusion etwas hinter dem Bundesniveau von 4,3 Prozent im Schuljahr 2016/17.

Bei speziellem Förderbedarf wird unterschieden etwa nach Schülern mit Lernschwierigkeiten, mit geistigen oder körperlichen Handicaps oder auch Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung. Beim Förderbedarf Lernen sei ein deutlicher Rückgang bundesweit ebenso wie in NRW zu verzeichnen, ergab die Analyse des Bildungsforschers Klaus Klemm im Auftrag der Stiftung.

Die Klassenzimmer werden damit auch im bevölkerungsreichsten Bundesland immer heterogener. Stiftungsvorstand Jörg Dräger kritisierte, dass das „Unbehagen“ vieler Lehrer angesichts dieser wachsenden Vielfalt aber nicht ernst genug genommen werde. Es brauche mehr sonderpädagogische Kompetenz in den Kollegien.

Deutschland ist mit der Ratifizierung der 2009 in Kraft getretenen UN-Behindertenrechtskonvention zur Inklusion verpflichtet. Die Umsetzung in den Schulen ist Ländersache.