Feuerwehr im Einsatz Sturmtief „Victoria“: Viele umgeknickte Bäume und Sperrungen in NRW

Essen · Umgestürzte Bäume, gesperrte Straßen und Bahnstrecken: Erneut hat ein Sturmtief reichlich Wind nach NRW gebracht. „Victoria“ war aber milder als „Sabine“.

Feuerwehrleute zerlegen mit Kettensägen Teile eines Baumes, die am Sonntagabend auf eine Bushaltestelle der Stadtwerke Solingen gestürzt waren.

Foto: dpa/Tim Oelbermann

Ausläufer des Sturmtiefs „Victoria“ sind in der Nacht auf Montag teils mit heftigen Sturmböen durch NRW gefegt. Bäume, die auf Häuser, Autos, Straßen und Bahngleise fielen, führten vielerorts zu Feuerwehreinsätzen und Sperrungen.

Die stärksten Böen seien in Kall-Sistig (Kreis Euskirchen) gemessen worden, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen am Montagmorgen. Hier erreichten die Böen zeitweise Geschwindigkeiten von 106 Kilometern pro Stunde. Bei einer Wetterstation bei Aachen seien 103 Kilometer pro Stunde, auf dem Kahlen Asten 100 Kilometer pro Stunde gemessen worden. Im Vergleich zu Orkan „Sabine“ vor einer Woche sei „Victoria“ deutlich kürzer und schwächer ausgefallen, sagte der DWD-Meteorologe.

Die Feuerwehr war trotzdem wieder an vielen Orten in NRW im Einsatz. Häufig mussten die Einsatzkräfte wegen umgeknickter Bäume, abgerissener Äste oder loser Dachziegel ausrücken. Meldungen von Verletzten gab es zunächst nicht. „Zusammenfassend kann man von einem vergleichsweise milden Verlauf sprechen“, teilte etwa die Feuerwehr in Bochum mit. Neben Bäumen und Ästen waren in Werne auch Altkleider-Container weggeweht worden, teilte die dortige Feuerwehr mit. In Mülheim an der Ruhr stürzte ein Baum auf zwei geparkte Autos. In Dortmund prallte eine S-Bahn mit 67 Passagieren gegen einen umgefallenen Baum. Verletzt wurde dabei niemand.

Wegen Sturmschäden musste die Deutsche Bahn auch andere Strecken in NRW sperren. Züge zwischen Gelsenkirchen und Münster sowie zwischen Dortmund und Köln wurden am Sonntagabend umgeleitet. Wegen eines umgestürzten Baumes an einer Oberleitung im Münsterland musste am Sonntagnachmittag die Strecke, auf der auch der Fernverkehr von Koblenz nach Norddeich unterwegs ist, gesperrt werden. 200 Reisende mussten einen Intercity verlassen und in Busse umsteigen.

Am Montagmorgen wurde die Sperrung dort und auf fast allen anderen Bahnstrecken in Nordrhein-Westfalen wieder aufgehoben. Nur die Strecke von Mönchengladbach nach Venlo war am Montag noch bis zum frühen Nachmittag gesperrt. Züge, die über Mönchengladbach von Köln nach Amsterdam fuhren, waren betroffen und wurden umgeleitet.

Am Montag erwartete der Wetterdienst in Nordrhein-Westfalen zunächst wieder eine leichte Zunahme des Windes. Es seien verbreitet Böen mit 60 Kilometer pro Stunde möglich. Im Nordwesten und im Bergland müsse auch mit stürmischen Böen bis 70 Kilometer pro Stunde gerechnet werden.

(dpa)