Kritik Tod nach Taser-Einsatz der Polizei in Dortmund - Amnesty International schaltet sich ein
Essen · Nach dem Todesfall eines Mannes bei einem Polizeieinsatz in Dortmund wird der Einsatz von Tasern kritisiert. Amnesty International wendet sich an die NRW-Landesregierung.
Nachdem in Dortmund ein Mann bei einem Taser-Einsatz der Polizei ums Leben gekommen ist, gibt es Kritik an der Ausrüstung der Beamten. Amnesty International wendete sich an die Landesregierung und appellierte, die Ausstattung der Einsatzkräfte mit Tasern kritisch zu überprüfen.
Mathias John, Rüstungsexperte bei Amnesty International in Deutschland, sagte der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Bezahlinhalt): „Der tragische Todesfall im Zusammenhang mit einem Taser-Einsatz in Dortmund zeigt erneut die gefährlichen Risiken des Einsatzes von Distanzelektroimpulsgeräten, insbesondere im Streifendienst bei der Polizei.“ Besonders hohes Risiko liegt hier bei Personen, die anfällig für Herz- und Atemstillstand sind. Im Angesicht der Tatsache, dass diese Beschwerden den Personen selten anzusehen sind, laufen die Beamten theoretisch bei jedem Einsatz der Geräte Gefahr, ihre Gegenüber stark zu verletzen oder gar zu töten.
„So kann es unter anderem in zugespitzten Situationen unter Zeitdruck zu tragischen Fehlentscheidungen für einen Einsatz der Elektroschockwaffe kommen. Daher fordert Amnesty International weiterhin, dass die Elektroschockwaffen nicht im allgemeinen Streifendienst der Polizei verwendet werden“, so John. Das Land NRW solle daher „auf eine Ausweitung der Ausrüstung mit Distanzelektroimpulsgeräten für die tägliche Polizeiarbeit verzichten.“