Fußball Steht der Trainer vor dem Absprung?
Trainer Deniz Aktag beklagt die Arbeitsbedingungen beim Fußball-Landesligisten Rather SV. Das langfristige Projekt scheint auf der Kippe zu stehen.
Bahnt sich beim Fußball-Landesligisten Rather SV ein erneuter Trainerwechsel an? Die jüngsten Worte des derzeitigen Coaches Deniz Aktag lassen jedenfalls auf eine solche Option schließen. Der 41-Jährige hatte erst im Sommer das Amt von Dennis Wienhusen übernommen, nachdem Aktag zuvor den DV Solingen in die Landesliga geführt hatte.
„Wir kommen aktuell nicht weiter mit der Planung“, hadert der Rather Coach mit der momentanen Situation rund um das Waldstadion. „Der Verein weiß selbst nicht, was er in der kommenden Saison vorhat“, sagt er. Er vermutet, dass sich der Klub in eine Richtung verändern könnte, die sich aus sportlicher Sicht nicht mit seiner decke. Daher bleibe er zunächst ratlos zurück. „Ich muss mir selbst Gedanken machen, ob und wie es weitergeht nach dem letzten Spiel“.
Rath sei ein Projekt, dass auf mehrere Jahre angelegt sei, hieß es im Sommer nach dem Amtsantritt Aktags als Trainer der Landesligamannschaft. Dieses Projekt könnte nun aber schneller vorbei sein als gedacht. „Ich habe es mir hier anders vorgestellt“, konstatiert der Trainer, „Ich bin mit einem Plan nach Rath gekommen, an dem ich aber aktuell nicht weiter arbeiten kann.“ Nachdem in dieser Saison der schnellstmögliche Klassenerhalt als Ziel ausgerufen wurde, sollte die Kurve in den nächsten Jahren steil nach oben gehen, mittelfristig war die Oberliga das Ziel. Nach vorliegenden Informationen können die finanziellen Mittel für diesen sportlichen Ehrgeiz aktuell nicht bereitgestellt werden. Folgerichtig geriet auch der Trainer letztlich ins Grübeln.
Die Situation um den Coach erleichtert den Fokus auf das letzte Spiel des Jahres nicht gerade. Hinzu kommt die angespannte Personalsituation innerhalb des Kaders.
„Am Dienstag standen wir mit drei Mann auf dem Trainingsplatz. Der Rest war verletzt oder krank“, haderte Aktag. Von einer gezielten Vorbereitung der Mannschaft auf das so wichtige Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den VfB Hilden II kann daher wohl kaum gesprochen werden.
Bei der Partie handelt es sich um ein tabellarisches Nachbarschaftsduell, steht Hildens Reserve doch mit 22 Punkten auf dem fünften Platz um einen Zähler besser direkt vor dem Rather SV. Der Verlierer dieses Duells wird den Blick nach der Winterpause wohl erst einmal nach unten werfen müssen.
„Respekt an die Jungs, die sich bis hierhin durchgekämpft haben“, betonte Aktag. „Wir hatten in der Hinrunde 18 Feldspieler und zwei Langzeitverletzte“, sagt er.
Da die Rather Reserve am Freitagabend noch ein Heimspiel in der Kreisliga B gegen Türkgücü Ratingen absolvierte, konnte Aktag nicht wie gewohnt das Abschlusstraining mit seinem Team abhalten. Immerhin: Flakrim Islami und Yasin Özgede kehren nach ihren Gelbsperren am Sonntag zurück in den Kader. Mindestens Özgede dürfte auch direkt wieder in der Startelf stehen.