Fußball Nach Derby-Niederlage will Turu es im Heimspiel besser machen

Nach dem 1:3 in Monheim wollen die Oberligafußballer am Sonntag Wiedergutmachung im ersten Heimspiel.

Der Monheimer Bora Gümüs (li.) im Duell mit Turus Selcuk Yavuz.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Richtige Freunde werden der 1. FC Monheim und die TuRu 80 wohl nicht mehr. Das wurde auch am Mittwochabend im direkten Aufeinandertreffen der beiden Fußball-Oberligisten wieder deutlich. Der gastgebende 1. FCM, der sich bei der Suche nach Verstärkungen schon seit geraumer Zeit gerne an der Feuerbachstraße umschaut und schon fast als „Turu-Filiale“ bezeichnet werden kann, und die Oberbilker schenkten sich am zweiten Spieltag nichts. Nicht nur auf dem Platz ging es zuweilen nickelig zu. Auch an der Seitenlinie wurden die eine oder andere „Nettigkeit“ ausgetauscht. Am Ende intensiver 90 Minuten hatte Monheim nicht zuletzt dank zweier verwandelter Strafstöße mit 3:1 die Nase vorne.

Dass drei der vier Treffer an diesem Abend aus Standardsitautionen resultierten, war auch ein Zeichen dafür, dass das spielerische Niveau auf beiden Seiten noch nicht mit dem Emotionslevel mithalten konnte. „Die Saison ist noch sehr jung. Es ist vollkommen normal, dass fußballerisch da noch nicht alles rund laufen kann“, sagte Francisco Carrasco nach Spielschluss.

Diskussion um die Elfmeterentscheidung

Weniger Verständnis brachte der Coach der Turu jedoch für das Verhalten auf der gegnerischen Trainerbank auf, die für seinen Geschmack die Grenze des guten Benehmens überschritten. „Das war zum Teil schon bedenklich und ist einfach nicht mein Niveau“, meinte Carrasco. Wirklich spielentscheidend war das freilich nicht. Da hatte der erste Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Marten Kaufels schon wesentlich größeren Einfluss auf das Gesamtgeschehen. Kaufels hatte nach gut einer Viertelstunde ein Foulspiel von Turu-Kapitän Lukas Reitz im eigenen Strafraumm gesehen und sofort auf den Punkt gezeigt. „Das war in meinen Augen eine klare Fehlentscheidung. Der Gegenspieler fällt und schreit, obwohl Lukas beteuert, ihn überhaupt nicht getroffen zu haben“, ärgerte sich Carrasco. Monheims Bastian Spinnrath war das völlig egal. Er verwandelte den Elfmeter zum 1:1-Ausgleich (17.) und nahm der Turu somit den Wind aus den Segeln.

„Wir sind wirklich gut ins Spiel gekommen, hatten zu Beginn viele Standardsituationen und hätten schon vor dem Kopfballtor von Daniel Rey in Führung gehen müssen. Doch nach dem Ausgleich haben wir unsere Linie etwas verloren“, meinte Carrasco. Es passte auch irgendwie in das Bild einer von zahlreichen Ballverlusten auf beiden Seiten geprägten Partie, dass die Gastgeber im Anschluss an eine Fehlerkette in Turus Defensive kurz nach dem Seitenwechsel ihrerseits durch Youngster Matthias Wybierek in Führung gingen (50.). Monheim verstand es danach, erst gar keinen Rhythmus im Gäste-Spiel aufkommen zu lassen und machte in der Schlussphase durch einen ebenfalls von Spinnrath verwandelten Strafstoß zum 3:1-Endstand (83.) den Deckel auf das Spiel. Auf Seiten der Turu richtete sich der Blick trotz des Ärgers über die erste Saisonschlappe gleich wieder nach vorne. „Wir sind mit drei Punkten aus zwei Auswärtsspielen voll im Soll und freuen uns nun auf das erste Heimspiel“, so Francisco Carrasco. Gegen den FC Kray muss der Spanier sein Team allerdings umbauen. Der in Monheim früh ausgewechselte Atsushi Inoue wird ebenso verletzungsbedingt ausfallen wie Alan Santos Passos, der nach seiner Einwechslung unglücklich umknickte.