Bus- und Bahnfahren wird wieder teurer

Feinstaub-Ticket, Umweltkarte, Schoko-Ticket - Fahrscheine für Bus und Bahn haben in den Städten verschiedene Namen. Überall gleich ist: Jedes Jahr wird's teurer. Auch der VRR dreht an der Preisschraube.

Für das kommende Jahr erhöht auch der VRR seine Preise. Archivbild.

Foto: Roland Weihrauch

Berlin/Düsseldorf. Die tägliche Fahrt mit Bus und Bahn zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen wird in weiten Teilen Deutschlands teurer. In vielen Regionen werden die Fahrkarten zum Jahreswechsel etwa zwei Prozent teurer, teilweise gibt es niedrigere Aufschläge, wie ein Vergleich durch die Deutsche Presse-Agentur ergab. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte die Erhöhungen. „Die Kunden bekommen weniger fürs Geld, weil viele Kommunen Buslinien streichen, um zu sparen“, sagte der Vorsitzende Detlef Neuß. Er forderte die Städte auf, den öffentlichen Nahverkehr stärker zu fördern.

Je nach Ort fallen die Preisrunden unterschiedlich aus. Am höchsten ist der Aufschlag in Bremen und Niedersachsen, wo die Kunden im Schnitt 2,1 Prozent mehr bezahlen müssen. In den Verkehrsverbünden Stuttgart, München und Rhein-Ruhr wird es 1,9 Prozent teurer. Dort liegen die Zuschläge über der allgemeinen Teuerungsräte, die zur Zeit 1,8 Prozent beträgt.

Im langfristigen Vergleich sind diese Steigerungen moderat. Als vor wenigen Jahren Strom- und Dieselpreise kräftig stiegen, waren Preisrunden von drei Prozent und mehr an der Tagesordnung. Jetzt müssen die Betriebe vor allem steigende Personalkosten ausgleichen, wie Neuß erläutert.

Berliner und Brandenburger kommen dieses Mal sogar in den Genuss einer Nullrunde: Ihre Fahrkartenpreise bleiben gleich. Im Rhein-Main-Verkehrsverbund verlangen die Unternehmen 1,5 Prozent mehr, in Hamburg 1,2 Prozent und in Köln und Umgebung 1,1 Prozent.

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, der unter anderem eine Schülerkarte mit dem Namen Schoko-Ticket im Angebot hat, verweist auf höhere Personal- und Betriebskosten. „Wir wollen den Mitarbeitern es nicht absprechen, dass sie Anspruch auf eine Gehaltserhöhung haben“, sagte Fahrgastvertreter Neuß. „Inwieweit der Fahrgast deshalb aber mehr ausgeben muss, hängt von der Bereitschaft der Politik ab, Geld hinzuzuschießen. Diese Bereitschaft ist leider nicht groß genug.“

Die neuen VRR-Preise für 2018 im Überblick (denScrollbalken am unteren Tabellenende nach rechts verschieben, um die weiteren Preissufen zu sehen):