Bahn-Chaos Streik bei der Bahn am Montag - Was Fahrgäste in NRW wissen müssen
Düsseldorf · Am Montag droht ein Bahn-Chaos in NRW. Pendler müssen mit Ausfällen und Verspätungen rechnen. Die wichtigsten Infos im Überblick.
Wann geht der Streik los?
Auch Pendler, die sich sehr früh auf den Weg machen wollen, müssen mit erheblichen Einschränkungen rechnen: Laut Bahn seien Streiks von 5 bis 9 Uhr angekündigt worden. „Mit Störungen ist auch nach dem Ende der Warnstreiks über Stunden zu rechnen“, teilte die Bahn am Sonntagnachmittag mit. Weitere Streik-Tage könnten folgen.
Welche Strecken sind betroffen?
Am Sonntagnachmittag gab es nur wenige Informationen von der Deutschen Bahn. Auf Nachfrage konnte ein Bahnsprecher gegenüber unserer Redaktion nicht sagen, welche Strecken besonders von den Streiks betroffen sein könnten.
Angekündigt wurde, dass ein Streik-Schwerpunkt in NRW liegt. Torsten Westphal, Bundesgeschäftsführer der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), sagte, Reisende müssten zum Wochenstart mit erheblichen Einschränkungen rechnen. S-Bahnen, Regional- und der Fernverkehr sollen betroffen sein.
Was können Pendler tun?
Dass der Streik erhebliche Auswirkungen haben könnte, ist auch aus einer Information der Bahn herauszulesen: „Durch die zu erwartenden Einschränkungen empfehlen wir insbesondere unseren Reisenden von und nach Nordrhein-Westfalen bereits heute schon anzureisen beziehungsweise erst am Montag nach dem Streikende.“ Keine guten Aussichten für Pendler. Wer möchte schon am Sonntag zur Arbeit fahren? Erfahrungsgemäß wird es bei Streiks im Zugverkehr auch auf den Autobahnen voller. Wer auf das Auto umsteigt, sollte also auch dafür mehr Zeit einplanen.
Können Bahn-Tickets zurückgegeben werden?
Die Deutsche Bahn hat darauf hingewiesen, dass für Flexpreis- und Sparpreistickets mit Gültigkeit am Montag die Tages- und Zugbindung aufgehoben wurde. Die Tickets könnten also Sonntag oder Dienstag genutzt werden. Die Bahn rechne aber am Sonntag mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen.
Wer seine Fahrkarte erstattet bekommen möchte, kann das bei Online-Tickets hier per Formular machen. Wer sein Ticket in einem Reisezentrum gekauft hat, könne es nur dort auch zurückgeben. Die DB erstatte Tickets und Reservierungen kostenlos, wenn streikbedingt die Reise nicht wie geplant möglich ist.
Wo gibt es Informationen zu einzelnen Verbindungen?
Wer am Montag trotz Streik mit dem Zug fahren möchte oder muss, sollte sich laut Bahn vor der Abreise über aktuelle Verspätungen und Ausfälle informieren. Dazu kann etwa die DB-App oder die Internetseite der Bahn genutzt werden. Auch der Twitter-Kanal der Bahn in NRW informiert aktuell über Ausfälle und Verspätungen.
Schon am Sonntag wurde für Kunden eine kostenfreie Sonderhotline zum Warnstreik geschaltet. Betroffene Fahrgäste erreichen sie unter 08000 99 66 33.
Warum wird überhaupt gestreikt?
Die EVG nannte ein aus ihrer Sicht zu geringes Lohnangebot des bundeseigenen Konzerns als Anlass für die Warnstreiks.
Die Bahn sprach hingegen von einer «völlig überflüssigen Eskalation». «Bei diesem Angebot den Verhandlungstisch zu verlassen, ist nicht nachvollziehbar und verunsichert völlig unnötig unsere Kunden mitten in der Weihnachtszeit», erklärte Personalvorstand Martin Seiler.
Zum Tarifangebot gehörten nach Bahn-Angaben eine Entgelt-Erhöhung von insgesamt 5,1 Prozent in zwei Stufen und eine Einmalzahlung von 500 Euro. Anstelle der zweiten Stufe sollte den Mitarbeitern erneut die Möglichkeit eröffnet werden, mehr Freizeit zu wählen. Dies sollte nach Darstellung der EVG aber erst ab Anfang 2021 möglich sein.