Basketball Bascats: Die Gründe für den Abstieg
Nach nur einem Jahr müssen die Basketballerinnen den Gang zurück in die Zweite Liga antreten.
(cle) Noch einmal dürfen die Basketballerinnen der Capitol Bascats die große Bühne der 1. Bundesliga betreten. Am Sonntag (16 Uhr) duellieren sie sich auswärts mit den Eigner Angels Nördlingen. Dann ist die Saison für sie beendet. Der Bundesliga-Neuling muss nach nur einem Jahr den Gang in die 2. Liga antreten. Für den direkten Wiederabstieg gibt es mehrere Gründe:
Ausfälle und Pech
Die Verletzung von Centerspielerin Britta Worms und das Pech bei den Nachverpflichtungen spielte eine große Rolle. „Britta kam sehr fit nach Düsseldorf und hatte hier auch nochmal eine sehr gute Vorbereitung. Wir wollten eine zweite Centerspielerin als Back-Up für Britta verpflichten, doch das hat mehrfach nicht geklappt, Verträge mussten wieder aufgelöst werden. Aber wir waren dennoch überzeugt, dass Britta ihre Rolle als einzige Centerspielerin gut ausfüllen und 32, 33 Minuten pro Spiel gehen kann. So haben wir das System quasi um sie herum gebaut. Nach ihrem Muskelfaserriss und der Fußverletzung konnten wir ihre Lücke auch mit den Neu-Verpflichtungen nicht kompensieren“, erläutert Trainer Dhnesch Kubendrarajah.
Verletzungen und Coronafälle
Neben Worms fiel mit der griechischen Spielmacherin Evgenia Kollatou eine weitere Starting-Five-Spielerin im November und Dezember mehrere Wochen verletzungsbedingt aus. Die Ende Dezember nachverpflichtete Leonie Edringer verletzte sich nach nur drei Partien am Knie und musste die Saison beenden. Zudem schlug ab Januar das Coronavirus zu. „Seit Ausbruch der Pandemie waren wir verschont geblieben, dann traten die ersten Fälle auf. Das zog sich über viele Wochen. Dadurch haben wir sehr viel an Fitness verloren. Eine unserer Profispielerinnen hat mir beispielsweise erzählt, dass sie während ihrer Erkrankung und der Quarantäne fünf Kilo Gewicht verloren hat. Das ist ganz schön heftig. Im Mannschaftstraining waren dann teilweise auch nur fünf, sechs Spielerinnen. So konnten wir kein qualitatives Training machen und die Spielerinnen auch in den letzten Wochen nicht wieder auf das Fitnesslevel vom Saisonanfang bringen. Als Konsequenz haben wir in letzter Zeit mehrere Spiele mit bis zu 25 Punkten Differenz verloren, weil hinten heraus Kraft und Energie fehlten“, erklärt Kubdendrarajah. Leichtfertig vergebene Siegchancen: „Bei einigen Ergebnissen müssen wir uns selber an die Nase packen“, weiß der Coach. Er erinnert an das Hinspiel gegen Nördlingen: Zur Pause lag sein Team mit 37:23 vorne, nach dem dritten Abschnitt noch mit 48:40. Doch in den letzten sieben Minuten gelang nichts mehr, die Partie endete mit einer bitteren 61:71-Niederlage. Auch im Hinspiel gegen die Gisa Lions SV Halle (67:72) Mitte Oktober war mehr drin, zumal Halle zu diesem Zeitpunkt noch ohne Punkte dastand, die Bascats hingegen als Aufsteiger mit zwei Siegen aus fünf Partien gut gestartet und mit viel Selbstvertrauen zu den Lions gefahren waren. Pech hatten die Düsseldorferinnen, als sich Leistungsträgerin Anja Fuchs-Robetin im Hinspiel gegen Marburg beim Warm-Up am Rücken verletzte. Mit ihr hätte Kubendrarajah mehr Optionen gehabt.
Fehlende Infrastruktur
Die meisten Gegner kamen immer mit einem großen Team fürs Team: Hauptamtlicher Headcoach und Co-Trainer, dazu Betreuer und Physio – das war aufgrund des schmalen Budgets bei den Düsseldorferinnen leider nicht möglich.
Fehlender Rückhalt
Sehr schade war auch, dass maximal nur rund 70 Zuschauer zu den Heimspielen kamen. Eine Fanbase, die ihr Team lautstark anfeuert, hat sich noch nicht entwickelt.
Ausblick
Der Abstieg ist nicht tragisch, versichert der Coach. „Insgesamt haben wir viele Erkenntnisse gewonnen – zum Beispiel diese: Ein guter Zeitpunkt aufzusteigen ist, wenn man bereits in der 2. Liga freiwillig die Standards und Anforderungen der 1. Liga erfüllt. Dann ist man schon vorher gut aufgestellt. Insgesamt wollen wir jetzt professioneller werden und eine Struktur schaffen, in der wir junge Spielerinnen haben und ausbilden und somit auch für Spielerinnen aus der Region interessant sind.“