Hitzewelle Der Donnerstag bringt 40 Grad für mehrere NRW-Orte

Essen · Das stellt alles in den Schatten: Geilenkirchen war am Mittwoch der heißeste Ort Deutschlands seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Doch schon am Donnerstag könnte es einen neuen Rekord geben.

 Offiziell lag am Mittwoch die NRW-Spitzentemperatur bei 39,7 Grad.

Offiziell lag am Mittwoch die NRW-Spitzentemperatur bei 39,7 Grad.

Foto: dpa/Markus Scholz

Der Deutsche Wetterdienst hat den neuen deutschen Hitzerekord von 40,5 Grad in Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen vom Mittwoch offiziell anerkannt. Das teilte ein Sprecher am Donnerstag in Offenbach mit. Damit ist der bisherige Höchstmarke von 40,3 Grad im unterfränkischen Kitzingen überboten. Dort war der bislang historische Spitzenwert im Sommer 2015 gleich zweimal gemessen geworden.

Der neue Rekord könnte aber nur kurze Zeit Bestand haben: Die DWD-Experten gehen von weiter steigenden Temperaturen aus. „Es wird noch heißer“, kündigte ein Sprecher an. Die Meteorologen gehen davon aus, dass eine Stadt in Nordrhein-Westfalen auf der offiziellen DWD-Hitze-Hitliste die neue Nummer eins werden kann. Die Region zwischen Kölner Bucht und Niederrhein haben die Fachleute dabei besonders im Blick.

Auch an den Orten, an denen nicht mit Rekorden zu rechnen ist, soll es am Donnerstag laut DWD mit 32 bis 37 Grad sehr heiß bleiben. Temperaturen unter 30 Grad sind nach Angaben der Meteorologen nur an der Ost- und Nordseeküste oder auf den Bergen oberhalb von 1000 Metern zu finden.

Die Messstelle in Geilenkirchen mit dem neuen Rekordwert gehört nicht zum DWD-Netz - es handelte sich um eine Nato-Messstation. Daher musste der Wert erst von den Offenbacher Experten überprüft werden. Nach Gesprächen zwischen den Experten von Nato und DWD sei der neue Höchstwert nun offiziell gesichert, so der DWD-Sprecher. Die Daten der Wetterexperten gehen bis ins Jahr 1881 zurück.

Zum Netz des Deutschen Wetterdienstes gehören rund 500 amtliche Stationen, die für die Temperaturmessung relevant sind. Daneben gibt es Partnernetze, vor allem an Flughäfen, sie werden zum Beispiel von Bundeswehr oder Nato betrieben. Der DWD hat online keinen Zugriff auf die Daten und prüft deshalb, ob dort korrekt gemessen wurde.

Wieder 40 Grad in NRW erwartet

Allerdings könnte es bereits am Donnerstag erneut einen Hitze-Rekord geben, denn der DWD erwartet noch eine Steigerung bei den Temperaturen. „Es wird knüppelheiß“, sagte ein Meteorologe in Essen. Es sei wahrscheinlich, dass das Thermometer im Laufe des Tages an mehreren Orten „vorne eine 4“ anzeige. Sogar bis zu 41 Grad seien möglich. Den neuen Spitzenwert erwarte er in Rheinland-Pfalz, im Saarland oder in NRW. Dort werde es zwischen der Eifel und Köln, am Niederrhein und an einigen Orten im Ruhrgebiet besonders heiß.

Der Fußball-Bundesligist SC Paderborn sagte am Donnerstag sein Nachmittagstraining wegen der Hitze ab. Die Spieler absolvierten nur eine Einheit um 9.00 Uhr morgens.

Unterdessen wollen sich unbekannte Diebe im sauerländischen Altena offenbar schon jetzt auf den Wintersport vorbereiten: Aus dem Kellerflur eines Mehrfamilienhauses stahlen sie laut Polizei am Mittwoch zwei Kisten mit Skibekleidung.

(dpa)