3000 Liter Heizöl ausgelaufen — Staatsanwaltschaft ermittelt
Ein Heiztank an der Alfred-Nobel-Straße wurde überfüllt. Heizöl gelangte auch in die Wupper. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Verunreinigung.
Katernberg. Vermutlich bis zu 3000 Liter Heizöl sind an der Alfred-Nobel-Straße ins Erdreich gelangt — eine unbekannte Menge davon auch in die Wupper. In dem Fall vom 5. Dezember ermittelt mittlerweile die Staatsanwaltschaft — wegen fahrlässiger Verunreinigung. Demnach sollte eine Firma die Heiztanks in der mehrstöckigen Wohnanlage auffüllen. Der Grenzwertgeber, der das Überfüllen der Tanks verhindern sollte, sei defekt gewesen. Das sei zu spät bemerkt worden. Deshalb sei einer der beiden Tanks im Keller übergelaufen. Über zwei Tankentlüfter und die Mauer sei das Heizöl in den Innenhof und von dort ins Erdreich gesickert.
Ein paar Tage später wurde Heizöl auch im benachbarten Bachlauf Am Luhnberg an der Kruppstraße entdeckt. Dieses Gewässer fließt an der Nevigeser Straße in den Briller Bach, der am Robert-Daum-Platz wiederum in die Wupper mündet. „Wieviel Liter in die Wupper gelangt sind, können wir allerdings nicht sagen“, so Dieter Weber, Teamleiter Umweltalarm bei der Stadt. Auch die Gesamtmenge lasse sich nur schwer schätzen. Man gehe von 1000 bis 3000 Litern im Boden aus.
Der Bachlauf Am Luhnberg wurde bereits mit einer Ölsperre versehen. Der Briller Bach wurde umgeleitet und fließt derzeit direkt in den Wuppersammler. „Im Klärwerk können dann mögliche Ölspuren beseitigt werden“, so Weber, der aber davon ausgeht, dass zumindest die Verunreinigung der Wupper „sehr gering“ ausfällt. „Eine Gesundheitsgefährdung hat nie bestanden.“ Das gelte für Mensch und Tier. Er räumt allerdings ein, dass bei einer ersten Begutachtung des Unfallortes nicht davon ausgegangen worden war, dass Öl möglicherweise auch über den Bach Am Luhnberg in die Wupper gelangen könnte.
Derzeit läuft die Bodensanierung im Innenhof. Das gestaltete sich zunächst schwierig: Weil der Hof nicht mit Fahrzeugen erreichbar ist, musste ein Kran den 2,5 Tonnen schweren Bagger über die Wohnungen in den Hof heben. „Das ist auch für uns nicht alltäglich“, so Weber beim Ortstermin. Der Ölgeruch liegt noch immer in der Luft. Das sei aber die einzige Beeinträchtigung. Weber betont in diesem Zusammenhang nochmals: „Die Gesundheit der Bewohner war und ist nicht gefährdet.“ Der konterminierte Boden soll bis Ende Januar entsorgt werden. (Kasten ujnten).
Die Kosten der Arbeiten werden von Weber auf einen mittleren fünfstelligen Betrag geschätzt. Ein Fall für die Versicherung?
Eigentümer der Wohnanlage soll ein Unternehmen aus Berlin sein, dem unter anderem auch Hochhäuser am Rehsiepen gehören. Wegen des Verdachts der fahrlässigen Boden- und Gewässerverunreinigung hat die Staatsanwaltschaft derzeit einen Mitarbeiter der Tankfirma im Fokus. Der Mann soll beim Tankvorgang nicht die ganze Zeit im Keller gewesen sein und so das Auslaufen des Öls zu spät bemerkt haben. Ein Gutachter habe bereits seine Arbeit aufgenommen. Möglicherweise könnte der defekte Grenzwertgeber noch eine Rolle spielen. Dann würde vielleicht auch der Eigentümer der Wohnanlage zu dem Fall befragt. Behördensprecher Wolf Baumert zur WZ: „Das wir ermitteln, ist bei dieser Schadenshöhe normal.“