4000 Laternen am Laurentiusplatz

Pastoralreferent Werner Kleine erhellte mit seiner Geschichte über den heiligen Martin.

Foto: Andreas Fischer

Zentrum. Eine erwartungsfrohe Menge von geschätzten mehr als 4000 Menschen hatte sich gestern am späten Nachmittag auf dem Elberfelder Laurentiusplatz versammelt, um dem auf seinem prächtigen Apfelschimmel Goldie reitenden römischen Soldaten Martinus zu folgen. Die Katholische Citykirche Wuppertal hatte zusammen mit verschiedenen Organisationen zum neunten Martinszug eingeladen, und viele Kinder mit ihren künstlich beleuchteten Laternen machten sich zusammen auf den Weg durch das Luisenviertel. Die Größeren zu Fuß an Mamas oder Papas Hand, andere auf deren Schultern und die Kleinsten im Kinderwagen. Begleitet von drei Blaskapellen, der umsichtigen Polizei und vielen Helfern, die mit Fackeln aus Bienenwachs den Zug säumten und die Kreuzungen gegen den Straßenverkehr abschirmten.

Vielfach wurden Sankt Martin und die Laternen „rabimmel rabammel rabumm“ besungen, als es über die Friedrich-Ebert-Straße, die Sophien-, die Luisen-, die Erholungsstraße und in die Herzogstraße ging. Nach Überqueren des Kasinokreisels gelangte die Prozession wieder zum Laurentiusplatz, wo vor der Kirche die Szene nachgespielt wurde, die den berittenen Soldaten Martinus zum heiligen Martin gemacht hatte. Eine abgerissene Gestalt fror der Legende nach erbärmlich im Schnee, als sich Martin erbarmte, seinen Mantel mit dem Schwert teilte und die eine Hälfte dem Bettler schenkte. Nun mögen manche denken, dass der barmherzige Martin ja auch ruhig seinen ganzen wärmenden Mantel hätte hergeben können. Doch die wurden durch den Pastoralreferenten Werner Kleine aufgeklärt. In seiner mitreißenden Rede berichtete der Geistliche, dass eine Hälfte des Mantels vom römischen Reich und die andere von dem Soldaten bezahlt worden sei. „Er hat also das, was ihm gehörte, dem armen Menschen geschenkt und ist für uns alle ein großartiges Beispiel“, gab er den Zuhörern mit auf den Heimweg.

Die Menschen hatten allerdings vorher noch Gelegenheit, sich einen der 1800 von den Bäckern der IG Friedrich-Ebert-Straße gestifteten Weckmänner abzuholen. „Ich freue mich, dass trotz des schlechten Wetters so viele Menschen mitgemacht haben“, zeigte sich Pastoralreferent Werner Kleine erfreut.