Bethesda: Neues Gerät hilft gegen Lungenkrebs

Der Endobronchiale Ultraschall, kurz Ebus, ermöglicht eine genauere Diagnose.

Wuppertal. Aufwändige Operationen, um Lungenkrankheiten festzustellen, sind im Bethesda Krankenhaus Vergangenheit - dank Ebus. So nennen die Lungenärzte dort ihre neue, 100.000 Euro teure Anschaffung.

Ebus steht für Endobronchialer Ultraschall. "Weltweit keine Neuheit, aber in Wuppertal sind wir das erste und bislang einzige Krankenhaus, das einen Ebus hat", sagt Professor Dr. Bernd Sanner, Chefarzt der medizinischen Klinik im Bethesda. Das Besondere an dem kleinen Gerät: Es kann gleich drei Dinge auf einmal. "Neben dem Ultraschall ist es mit einer Mini-Kamera und einem Kanal, durch den etwa Gewebeproben entnommen werden können, ausgestattet", erklärt Sanner.

Die Ärzte können somit die Bronchien und umliegende Gewebestrukturen genau unter die Lupe nehmen. "Das ist besonders bei Verdacht auf Lungenkrebs wichtig. Wenn ein Lymphknoten verdächtig aussieht, können wir das Gewebe sofort untersuchen, dafür sind dann keine weiteren Eingriffe nötig", erklärt Sanner die Vorteile zu einfachen Bronchoskopien. So könne die Art des Tumors und die dementsprechende weitere Behandlung schneller entschieden werden.

Die Untersuchung mit dem Ebus sei unkompliziert und für die Patienten schmerzlos. "Das Ganze geht ambulant und ohne Vollnarkose, ein Beruhigungsmittel reicht. Der 70 Zentimeter lange Schlauch wird einfach in die Atemwege eingeführt, nach einer halben Stunde ist alles vorbei", so Sanner.

Früher seien dafür längere und teurere Operationen nötig gewesen. "Es wurden Schnitte oberhalb der Luftröhre, am Brustbein, gemacht, um Gewebeproben zu entnehmen oder ein Ultraschall machen zu können. Der Patient musste anschließend mehrere Tage stationär bleiben, hatte eine Narbe an der Brust", so Sanner.

Die Untersuchung mit dem Ebus wird von den Krankenkassen übernommen.