Corona-Statistik für Stadtquartiere An Wuppertals Stadtrand sank die Inzidenz schneller

Stadtteile · Die Stadt Wuppertal hat zu den Corona-Infektionen in einzelnen Stadtquartieren umfangreiches Datenmaterial geliefert. Ein Einblick.

In der Corona-Pandemie hat die Stadt Wuppertal viele Daten zu den Infektionen gesammelt.

Foto: dpa/Jonas Güttler

Auf Anfrage der FDP-Fraktion zu den Corona-Infektionen in einzelnen Stadtquartieren lieferte die Stadtverwaltung umfangreiches Datenmaterial. So wird für jedes der Stadtquartiere der Inzidenzwert für die jeweilige Kalenderwoche ab dem 5. Oktober 2020 (41. Kalenderwoche) ausgewiesen. Gesundheitsdezernent Stefan Kühn warnte in der Ratssitzung am Donnerstag davor, zu viel aus den Zahlen herauslesen zu wollen. „Es handelt sich bei den Stadtquartieren um kleine Einheiten. Bei einer Erhöhung des Inzidenzwertes auf über 500 haben wir zum Beispiel genauer hingeschaut, dann aber festgestellt, dass die Infektionen in einer einzigen großen Familie ausgereicht haben, um auf einen so erschreckenden Wert zu kommen“, sagt Stefan Kühn.

Das Infektionsgeschehen bleibe in Wuppertal diffus. Aus den Zahlen ließen sich daher auch keine Rückschlüsse auf dauerhafte Hotspots der Ausbreitung des Coronavirus ziehen. „Bei der Befragung der Infizierten haben die meisten gesagt, sie hätten keine Ahnung, wo sie sich angesteckt haben könnten, oder sie haben angegeben, sich innerhalb der Familie angesteckt zu haben“, so Stefan Kühn.

Vergleicht man aber zum Beispiel das Quartier Südstadt und den Brill, dann werden schon Unterschiede im Verlauf der Pandemie erkennbar. In der Kalenderwoche 41 - also zum Beginn der zweiten Welle - liegt der Brill mit einem Inzidenzwert von 22,5 schon deutlich niedriger als die Südstadt (78,2). Danach steigen in beiden Quartieren die Werte an. Mit Spitzen am Brill (314,4) und in der Südstadt (596,4). Die dritte Welle schwächt sich dann am Brill deutlich schneller ab als in der Südstadt, was auch mit der Zahl der Impfungen für Menschen über 60 Jahren zusammenhängen könnte. Hohe Zahlen in der dritten Welle weisen zum Beispiel auch die Quartiere Oberbarmen-Schwarzbach oder Wichlinghausen-Süd auf, während zum Beispiel in diesem Zeitraum Beyenburg bereits mehrfach eine Null-Inzidenz aufweist. Diesen Null-Inzidenzwert findet man im Frühjahr fast ausschließlich in Quartieren am Stadtrand wie Blombach-Lohsiepen, Kohlfurth, Sudberg, Berghausen oder Lüntenbeck.

Dass Zahlen aber nicht für sich stehen können, beweist die Bilanz für das Quartier Schrödersbusch, das wahrlich nicht zu den dichtbesiedelsten zählt. Seit Monaten werden aus dem Quartier keine Infektionen gemeldet. Doch die Corona-Pandemie machte auch vor den Bewohnern im Schrödersbusch nicht Halt und so bescherten einige wenige Fälle dem Quartier Ende Januar einen Inzidenzwert von 1346,8. ab