Die Grippewelle rollt – alle Schulen sind betroffen

Klassen wurden noch nicht geschlossen. Das Gesundheitsamt überlässt die Entscheidung den Schulen.

Wuppertal. Die Schweinegrippe breitet sich weiter aus. In den umliegenden Städten wurden teilweise Klassen oder ganze Schulen geschlossen. Auch in Wuppertal hatte eine Grundschule vorsorglich schließen müssen. Mancherorts sind es aber auch die Eltern, die ihre Kinder aus Angst vor einer Ansteckung in diesen Tagen gar nicht erst zur Schule schicken.

"So weit ist es bei uns noch nicht gekommen, und auch von Kollegen habe ich diesbezüglich noch nichts gehört", sagt Detlev Vögeding von der Hermann-von-Helmholtz-Realschule als Schulformsprecher der Realschulen. "Wir haben unsere Schüler im Biologieunterricht über die Hygieneregeln aufgeklärt. Es ist auch genügend Reinigungsmaterial vorhanden."

Ganz andere Erfahrungen hat man am Carl-Fuhlrott-Gymnasium gemacht. "Ich habe schon den Eindruck, dass die Grippe in allen Schulen angekommen ist", sagt Karl W. Schröder vom CFG. Seines Erachtens sind jüngere Schüler stärker betroffen, als die Großen. "Die Schulen arbeiten sehr eng mit dem Gesundheitsamt zusammen und halten sich strikt an die Vorgaben." Die lauten: Erkrankte Kinder bleiben zuhause, auch diejenigen mit unbestimmten Grippesymptomen.

Nach Angaben des Gesundheitsamts ist die Schweinegrippe mittlerweile in allen Wuppertaler Schulen abgekommen. "Das ist jedoch um diese Jahreszeit nichts Ungewöhnliches, auch in anderen Jahren gab es um diese Zeit eine erhöhte Zahl von grippekranken Schülern", heißt es. Die Wuppertaler Schulen sind unterschiedlich stark betroffen. In einigen gebe es nur einen Verdachtsfall, in anderen fehlten nach Angaben des Gesundheitsamts halbe Klassen. Das Amt überlässt es den Schulen, ob sie aus organisatorischen Gründen ganze Klasse schließen, oder nicht.

Das Problem: Bei vielen Grippekranken ist gar nicht bekannt, welche Grippe sie denn nun haben. Die "klassische" saisonale oder die neue Grippe. "In Wuppertal gibt es derzeit 45 bestätigte Fälle der Schweinegrippe und 143 Verdachtfälle", erklärt eine Pressesprecherin der Stadt. "Ein Arzt testet nur noch auf Schweinegrippe, wenn es chronische Vorerkrankungen gibt. Dann zahlt die Kasse den PSR-Test, sonst nicht."

Aus dieser Vorgehensweise resultieren die sogenannten Verdachtsfälle. Das sind Menschen mit Grippesymptomen, bei denen kein Test gemacht wurde, weil sie ansonsten fit sind. Die Ärzte raten diesen Patienten im Normalfall, zuhause zu bleiben und sich auszukurieren. Sowohl die bestätigten, als auch die Verdachtsfälle sind meldepflichtig.