Im Art-Hotel leben 274 Flüchtlinge
Zu den Bewohnern aus zwölf Nationen zählen auch zwei Neugeborene.
Wuppertal. Das Art-Hotel füllt sich langsam: 274 Menschen leben inzwischen in der Unterkunft des Landes in Heckinghausen, berichtet die Bezirksregierung auf WZ-Nachfrage. Darunter seien zwei Babys, weitere würden in Kürze erwartet. Daher seien besonders Spenden von Kinderwagen und andere Babyausstattung erwünscht.
Ausgelegt ist die Einrichtung in einem umgebauten Hotel für bis zu 600 Personen, erklärt Stefanie Klockhaus, Sprecherin der Bezirksregierung: „Dabei sind 400 Plätze die Regelbelegung, die restlichen 200 sind Reserveplätze, für den Fall, dass die regulären Landeskapazitäten nicht ausreichen.“
Die Bezirksregierung Arnsberg weise die Flüchtlinge zu, die aus den Erstaufnahmeeinrichtungen in Essen oder Mönchengladbach kommen, wo sie registriert wurden. Im Art-Hotel sollen sie im besten Fall maximal drei Monate bleiben, bevor sie Kommunen zugewiesen werden. Die Bezirksregierung Düsseldorf ist die Betreiberin des Haues, die Betreuung hat der Malteser Hilfsdienst übernommen, insgesamt 40 Mitarbeiter kümmern sich in drei Schichten rund um die Uhr um die Bewohner.
Nach Auskunft der Sprecherin leben im Art-Hotel aktuell 177 männliche und 97 weibliche Personen. Davon sind 28 alleinreisende Frauen und 91 alleinreisende Männer, der Rest Familien. Zu ihnen gehören 30 Kinder und bisher zwei Neugeborene. Acht weitere Frauen sind schwanger.
Die meistvertretenen Nationalitäten sind Syrien mit 42 Personen und Guinea mit 57 Personen. Die übrigen Herkunftsländer sind „bunt gemischt von China, Indien über Russland bis zur Türkei“, so die Sprecherin. Insgesamt gebe es zwölf Nationalitäten.
„Die Zimmer des ehemaligen Hotels sind so umgestaltet, dass je nach Größe des Raumes unterschiedlich viele Personen in Stockbetten dort schlafen“, erklärt Stefanie Klockhaus — von einem bis zu zwölf Betten. „Jedes Zimmer hat dank der vorherigen Nutzung als Hotel ein eigenes Badezimmer. Es gibt auch speziell für Familien vorgesehene Zimmer sowie behindertengerechte Zimmer.“
Die Bewohner erhielten wie in allen Landeseinrichtungen eine Vollverpflegung. Die Bewohner könnten zudem Gemeinschafträume nutzen, teils separat für Männer und Frauen, wo auch dem Gebet nachgegangen werden kann, und ein großes Spielzimmer für Kinder.
Es gebe Sportangebote und Schwangerengymnastik unter anderem in Kooperation mit dem FC Breite Burschen und dem SKJ Wuppertal, Musikangebote mit Kirchengemeinden und dem SKJ Wuppertal. Die Initiative Heckinghausen aktiv kümmere sich um Freizeitangebote, eine Kleiderkammer und Sprachkurse. Neben der professionellen Kinderbetreuung gebe es auch spezielle Angebote für Frauen sowohl für Handarbeiten und Basteln als auch zur Prävention vor sexueller oder häuslicher Gewalt.