Am Freitag hebt sich der Vorhang für Madama Butterfly

In der Neuinszenierung von Dominik Neuner geht es um das Schicksal der Geisha Cio-Cio-San.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. So gut wie jedem Liebhaber des Musiktheaters dürfte Giacomo Puccinis tragische Oper „Madama Butterfly“ hinlänglich bekannt sein — gehört sie doch mit zu den populärsten Musitheaterstücken seit ihrer Uraufführung im Jahr 1904. Nun, gegen Ende der Herbstferien, eröffnet damit die Wuppertaler Oper ihre Spielzeit. Am Freitag hebt sich um 19.30 Uhr der Vorhang für das Drama in einer Neuinszenierung von Dominik Neuner, in der es um das Schicksal der Geisha Cio-Cio-San, genannt Madama Butterfly, geht.

Vordergründig ist die Geschichte schnell erzählt: Der US-amerikanische Marineleutnant Benjamin Franklin Pinkerton, der es mit Beziehungen nicht so ernst nimmt, heiratet in Japan leichtfertig Butterfly, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Blind vor Liebe ist es für sie hingegen eine ernste Angelegenheit. Er haut kurz danach Richtung Heimat ab, heiratet dort erneut. Butterfly bringt ein Kind von ihm zur Welt und sehnt sich nach seiner Rückkehr. Drei Jahre später ist er wieder da — nur um seinen Sohn abzuholen. Erst jetzt erkennt Butterfly die grausame Wahrheit. Sie zerbricht daran und bringt sich um.

So weit, so gut. Neuner geht es um mehr als eine einfache Nacherzählung dieses Stoffs. Er scheint Puccini mit seinem Musikstil des „Verismo“ ernst zu nehmen: „Puccini sind im Gegensatz zu Giuseppe Verdi die kleinen Leute wichtig“, betont er. „Cio-Cio-San ist von bescheidener Herkunft, die sich, wie alle Geishas damals, die Chance auf eine anständige Ausbildung und somit sichere Zukunft erhofft.

Im von ihm selbst kreierten weißen Bühnenbild, in dem alle Szenarien der Geschichte wiederzufinden sind, will er die inneren Zustände der Protagonistin und von Pinkerton nachzeichnen.

Nach eigenem Bekunden versteht sich Neuner mit dem Dirigenten Ulrich Windfuhr ausgezeichnet, kennt er ihn doch aus seiner Hamburger Zeit, als er als Professor an der Hochschule für Musik und Theater tätig war. Der Bewerber um die Position des Generalmusikdirektors hat im Einvernehmen mit Neuner die Musik mit dem Sinfonieorchester einstudiert und leitet die Premiere. Die weiteren Vorstellungen in diesem Monat dirigieren andere Kandidaten, die sich um die Stelle beworben haben. Jede Aufführung wird musikalisch anders sein, da jeder Dirigent seine eigenen musikalischen Vorstellungen einbringen darf. Neuner ist gelassen: „Die Sänger sind sicher in ihren Partien.“