Bergische Kantorei Wuppertal überzeugt mit Bachs Messe in h-Moll
Selbst schwierige, mehrstimmige Passagen meisterten die knapp 50 Sänger. Unterstützt wurden sie vom Bergischen Kammerorchester.
Wuppertal. Bevor am Karfreitag, 14. April, der Konzertchor der Volksbühne mit dem Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung von Thorsten Pech die Messe in h-Moll von Johann Sebastian Bach aufführt, war es erst einmal die Bergische Kantorei Wuppertal, die diese mit zu den bedeutendsten geistlichen Werken zählende Komposition in Wuppertal in diesem Jahr zum Erklingen brachte. Sie steht unerschütterlich ganz hoch im Kurs. Also pilgerten die Bachfans in Scharen zur Alten Kirche Wupperfeld.
Es war keine falsche Entscheidung, sich diesen Termin im Kalender eingetragen zu haben. Denn der einst von der evangelischen Kirche getragene und sich nun selbst finanzierende Chor zeigte sich hochkonzentriert. Unter der verlässlichen und umsichtigen Leitung von Matthias Lotzmann überzeugte er mit einem ausgewogenen und nuancierten Klangbild. Selbst die meisten vertrackten vier-, fünf-, sechs- und achtstimmigen Passagen hinsichtlich Einsätze und Intonation gelangen den Laiensängern ausgezeichnet.
Begleitet wurden die knapp 50 Sänger vom Bergischen Kammerorchester. Es achtete sensibel darauf, die Gesangspassagen nicht zu übertönen. Strahlende Blechbläserklänge, eine ausgewogene Holzbläserabteilung, ein gediegener Streicherapparat und ein profundes Continuospiel erfreuten außerdem. Nur hätten ein paar Solopartien etwas gehaltvoller klingen können.
Hinzu gesellten sich fünf bestens disponierte Gesangssolisten. Sopranistin Dorothea Brandt und Joslyn Rechter (Mezzosopran) kennen bestimmt noch die Opernfans, als sie bis zu Beginn der Ära von Toshiyuki Kamioka als Opernintendanten hier dem Ensemble angehörten. Sie glänzten genauso wie Altistin Heike Bader, Tenor Marco Schweizer und Alexander Schmitt (Bass). Ihre Soli und Duette kamen - mit kleinen blassen Abschnitten bei den Männerstimmen - äußerst gehaltvoll vom Altarraum.
Der begeisterte Schlussapplaus sprach für sich, der in die Wiederholung des „Dona nobis pacem“ (Gib uns Frieden) mündete.