Bergische Kunstgenossenschaft würdigt Eugen Busmann
Die Zeichnungen und Plastiken sind im BKG-Studio zu sehen.
Wuppertal. Seit mehr als 50 Jahren ist Eugen Busmann bereits Mitglied in der Bergischen Kunstgenossenschaft (BKG). Im vergangenen Dezember feierte er seinen 80. Geburtstag. Beides zusammengenommen bot für die BKG den Anlass, in ihrem Studio im Kolkmannhaus eine Werkschau des Künstlers zu zeigen. Die Ausstellung präsentiert dicht gedrängt zahlreiche Arbeiten von den 70er Jahren bis in die Gegenwart. Zeichnungen, Radierungen sowie Plastiken aus Gips und Bronze sind zu sehen.
"Man muss meine Bilder lesen", sagt Busmann, der einst an der Werkkunstschule unterrichtete und im Anschluss daran als Professor für plastisches Gestalten an der Bergischen Universität lehrte. In seinem künstlerischen Schaffen sucht Busmann nach abstrakten Strukturen und lotet diese in feinsinnigen, höchst konzentrierten Werken aus. Vor allem in seinen Zeichnungen, für die er Blei- und Farbstift nutzt, fällt das Zusammenspiel von Strenge und freier gestischer Gestaltung auf. Linien, Achsenkreuze und Kreise prägen die Bilder. Dazu kommen spontan eingebrachte, dynamische Elemente. Oftmals enthalten die Zeichnungen und Radierungen auch feine Schraffuren.
Seine Plastiken formt Busmann aus Gips, manche hat er auch in Bronze gegossen. "Ich kann bei der Arbeit mit dem weichen Material Gips besonders gut die Spontaneität der Bewegung und meine eigene Handschrift einbringen", sagt der Künstler.
Neben linearen Elementen bildet er in seinen Plastiken häufig die Kugel heraus, denn er schätzt sie als eine ganz unmittelbare Form. Da diese Exponate teilweise direkt vor den Zeichnungen aufgestellt sind, lassen sich die Beziehungen der Werke zueinander gut studieren.
Die Linien sind für Busmann die Orientierungshilfen, die der Mensch bei der Betrachtung der Natur in sie hineindenkt. Insofern sind sie auch in seinen Zeichnungen anzutreffen, die von Landschaften wie beispielsweise der Toskana inspiriert sind.
"Landschaft, Architektur und Mensch - das sind die Inhalte meiner Werke", erklärt Busmann. Doch Personen sind in seinen Arbeiten eher selten zu sehen. "Der Mensch ist immer präsent, denn das bin ja ich, der sich einbringt", gibt er zu bedenken.
Bis zum 28. Februar sind seine Kunstwerke im Kolkmannhaus ausgestellt (siehe Kasten).