„Die Einsparungen sind kein Kahlschlag“
Sponsoren sind immer stärker gefragt.
Wuppertal. Während die Wogen in der Wuppertaler Kulturszene denkbar hochschlagen und der Unmut und Widerstand gegen die anstehenden städtischen Etatkürzungen immer größer werden, verteidigt die Stadtspitze den geballten Griff zum Rotstift.
„Was die Kultur leisten muss, ist ein notwendiger solidarischer Beitrag, aber alles andere als ein Kahlschlag“, sagt Oberbürgermeister Peter Jung. „Wir setzen Schwerpunkte in der Kultur“, ergänzt Kämmerer Johannes Slawig. So gebe es etwa keine Abstriche beim Tanztheater Wuppertal und im Sinfonieorchester.
Trotzdem soll auch in diesen Bereichen unter dem Strich Geld eingespart werden — durch die Gründung der Wuppertaler Orchester- und Bühnen GmbH (WOB), die zum 1. Januar 2013 Realität werden und die Stadtkasse jährlich um rund 400 000 Euro entlasten soll (die WZ berichtete). „Diese Einsparungen werden durch die Zusammenlegung von Verwaltungsaufgaben und nicht im künstlerischen Bereich erreicht“, kündigt Slawig an. „Es wird aus dieser Zusammenführung heraus keine künstlerischen Abstriche geben.“
Jörg Hillebrand, neuer Orchesterdirektor der Wuppertaler Sinfoniker, stimmt denn auch kein Klagelied an. Im Gegenteil: „Das Orchester freut sich, dass die Stadt so eindeutig zu uns steht.“
Hillebrand äußert keine Bedenken, was die zum 1. Januar 2013 anstehende Fusion mit den Wuppertaler Bühnen betrifft: „Wir vollziehen auf Verwaltungsebene das, was auf künstlerischer Ebene bereits Bestand hat. Das Orchester war ja schon immer künstlerischer Bestandteil der Bühnen.“
Dabei dürfte der (Spar-)Druck auf dem kulturellen Parkett alles andere als kleiner werden. Ob Oper, Schauspiel, Tanztheater oder Sinfonieorchester: Jung und Slawig lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie klare Erwartungen haben. Mehr Zuschauer, eine stärkere Akquisition von Drittmitteln und eine stärkere Werbung um Sponsoren („noch mehr als bisher“) — das seien die zentralen Ziele.