"Wir haben alle schon einmal im Dunkelzelt gespielt, das ist eine ganz spezielle Hörsituation. Das war unser Ausgangspunkt", erzählt der Kontrabassist Sebastian Gramss. Die Idee ist es, eine ganz private Situation jenseits üblicher Konzert-Räume zu schaffen, "wie zu Hause auf dem Sofa".

Das Trio aus Gramss, der Akkordeonistin Ute Völker und dem Tubisten Carl Ludwig Hübsch hat dazu eine meditative Musik verfasst. "Sie bewegt sich unheimlich langsam - wie ein langer Fluss - und ist sehr homogen", beschreibt Gramss die Klänge.

Komponierte Teile und Improvisation fließen unmerklich ineinander. Währenddessen ist Caroline Mittler dabei, den Raum zu gestalten. "Wir wollten, dass um jeden Sitz herum Privatatmosphäreherrscht", erklärt sie. Deshalb teilen nun Paravents den großen Raum im Obergeschoss des Ladens auf. Bezogen werden sie mit Gardinen, die aus den früheren Wohnungen in den oberen Stockwerken stammen. So kommt der Klang hindurch, auch das Licht, das durch die große Fensterfront fällt, aber trotzdem entsteht das Gefühl der Abgeschiedenheit.

Damit sich die Besucher voll auf die Musik konzentrieren können, sitzen sie gemütlich in Sesseln oder auf Liegestühlen. Die Musiker wandern zwischen den Zuhörern hin und her. "Es ist spannend, wie inspirierend diese leeren Räume sind", sagen sie. Die Premiere der Performance findet in Wuppertal statt, wo Zweirad Müller seine Räume großzügig für den ganzen Sommer zur Verfügung gestellt hat. "Die Zwischennutzungsagentur hat uns hier Türen geöffnet", dankt die Organisatorin Magdalene Zuther.

In anderen Städten hat sie hingegen große Probleme, Vermieter leer stehender Objekte von dem "Raum für die Ohren" zu überzeugen. Geplant sind weitere Auftritte in Remscheid, Wülfrath und Köln. Die genauen Spielorte und -termine werden im Netz bekannt gegeben.