Galerie Epikur: Das Schöne am Sperrmüll

Wuppertal. Wer richtig schaut, entdeckt überall Schönheit. Ob Sperrmüll am Straßenrand oder triste Architektur mit kahlen Häuserwänden und Mauern: Malte Hagen Olbertz (Malerei) und Olaf Joachimsmeier (Fotografie) lenken den Blick darauf und lassen genauer hinschauen.

Ihre Arbeiten zeigen sie in der Galerie Epikur.

Ausrangierte Computer oder Teile davon, vereinzelte Bretter oder Kabel, Matratzen, altmodische Polstermöbel — jeder kennt diese Ansammlungen am Straßenrand. Olbertz hat sich die Sperrmüllhaufen genauer angesehen. Es sind für ihn ergiebige Modelle für Stillleben: „Wenn man da vorsteht, dann ist man bestens bedient als Maler.“ Er malt den Sperrmüll großformatig in Öl auf Leinwand. Bei seinen fotorealistischen Bildern hält er sich recht genau an die Vorlage. „Aber natürlich passiert auch eine Glättung durch den Malprozess.“ Und es ist noch mehr als das. Der Künstler überzeichnet die Motive, taucht sie in ein gedämpftes Licht und gibt ihnen sanft leuchtende Farben — so erhöht er die vorgefundenen Ensembles und zeigt sie als verklärte Schönheit.

Joachimsmeier unternimmt Entsprechendes im Medium der Fotografie. „Architektonischen Sperrmüll“ nennt er seine Motive. Er zeigt interessante Linienführungen und Strukturen auf. „Tristesse muss nicht hässlich sein“, so lautet sein Credo.

“ Die Ausstellung ist bis zum 28. Oktober in der Galerie Epikur an der Friedrich-Ebert-Straße 152a — mittwochs bis freitags, 13 bis 18 Uhr, und samstags, 11 bis 16 Uhr.