Gewalt im Zaubergarten der Liebe
Wuppertal. Die Ehe ist kein sicherer Hort für Liebe und Vertrauen. Erst einmal ist die Beziehung zwischen Männern und Frauen bestimmt durch Gewalt, Missgunst und Lust. So zumindest ist es in der Inszenierung von Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ des französischen Regisseurs Dominique Pitoiset, die am Samstag eine fulminante Premiere auf der Opernbühne gefeiert hat.
Der Zauberwald steht stellvertretend für diese Auseinandersetzungen, in denen sich die menschliche Natur verstrickt wenn Vernunft, Emotion und Lust miteinander ringen. Befeuert werden die Gemeinheiten und Gewaltakte, die sich Demetrius (Hendrik Vogt) und Helena (Charlotte Krenz), Lysander (Jakob Walser) und Hermia (Hanna Werth) sowie das Elfenpaar Oberon (Markus Haase) und Titania(Juliane Pempelfort) antun, durch den Puck (Thomas Baus). Kein naiver Waldgeist ist er vielmehr ein infantiler, bösartiger Schrat. Das Happy End des Albtraums bringt erst der Sonnenaufgang. hmb