Kultur Jürgen Grölle feiert das Zehnjährige seiner Galerie
„Pass:Projects“ am Arrenberg: Geburtstagsfeier im engsten Kreis mit Künstlern, Sammlern, Freunden und Unterstützern.
„In diesem Raum ist so viel passiert. Dass schon zehn Jahre vorbei sind, ist unglaublich“, sagte Jürgen Grölle, der nun im engsten Kreis gemeinsam mit Sammlern, Freunden, Unterstützern – „und meinen Künstlern natürlich“ – das zehnjährige Bestehen seiner Galerie Grölle Pass:Projects feierte. Seine damalige Gründungs-Motivation: Einen Raum zu schaffen, wo genau das wieder stattfindet, was ihm gefehlt hatte; die Auseinandersetzung mit den Fragen, wofür Kunst eigentlich da ist, warum sie relevant ist – in der Gesellschaft und in dem gesamten Kunst- und Kulturbetrieb –, warum Künstler sich mit Kunst befassen, wo sie selber mit ihrer Philosophie stehen. Fragestellungen, die den Künstler Grölle damals frustrierten und 2004 den Gedanken auslösten, „ich muss aussteigen – segeln gehen.“
Gemalt hat er seitdem nicht wieder. „Zwischendurch habe ich mal überlegt, ich könnte auch mal wieder ein Bild machen“, erzählte er schmunzelnd. Events veranstalten, Künstler zusammenbringen und ihre Werke ausstellen, damit befasste er sich stattdessen. „Veranstaltungen zu machen, die Leute zusammenzuführen, das war mein Ding“, sagte er. Mit der Organisation von Events und Festivals hatte er schließlich Erfahrung. „Er ist ein sensationeller Netzwerker“, sagte Wolfgang Flad, einer der ersten Künstler, die Grölle ausstellte, und ergänzte: „Was er macht, hat überregionale Ausstrahlung.“ Von Berlin nach Wuppertal – „Grölle macht’s möglich“, bestätigte auch Isabel Kerkermeier, die ebenfalls eigens für den Galeriegeburtstag anreiste. Künstler aus Chicago, San Francisco, Australien oder künftig Irland zieht und zog es seither nach Wuppertal.
Jürgen Grölles fester Künstlerstamm besteht aus einem Berliner Kreis, er arbeitet aber auch Wuppertalern zusammen, wie unter anderem Jaana Caspary, mit der er in „Raum2 Interventions“ vor allem junge Künstler kuratiert. „Ich habe beobachtet, was sie zum Thema Skulptur treibt, das war super, da dachte ich mir‚ fragst du sie mal‘“, erklärte er.
Für die Zukunft ist ein Projekt mit der Kunsthistorikerin Lisa Thiele geplant. „Zusammengekommen sind wir in der Vorstellung, was eine Ausstellung oder das Vorhandensein von Kunst für den Betrachter, aber auch für den Künstler selbst bietet“, erinnerte sie sich. Ein Format stehe noch nicht fest.
„Die Welt ist ein tolles Geschenk. Künstler haben ein Stück weit die Aufgabe, den schöpferischen Willen, der in der Natur steckt, sichtbar zu machen“, gab Jürgen Grölle einen Einblick in sein Verständnis von Kunst.
Aktuell sind in der Galerie Grölle noch bis zum 12. Dezember die abstrakten Malereien der Künstlerin Britta Bogers sowie Keramiken und Installationen von Gereon Krebber, Bildhauer und Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, zu sehen. Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags von 16 bis 19 Uhr, samstags von 11 bis 15 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr.