Klangvielfalt bei der Chor-Premiere
Im Einsatz für den Cronenberger Männerchor: Artur Rivo dirigierte das Weihnachtskonzert.
Wuppertal. Der große Adventskranz mit drei erleuchteten Kerzen schwebte direkt über ihnen: Am Sonntag hatte der Cronenberger Männerchor zu seinem traditionellen Weihnachtskonzert in die Stadthalle geladen.
Einer der vielen Gastmusiker eröffnete das Konzert direkt mit einem Höhepunkt: Bei dem Solo an der Sauer-Orgel mit Hubert Parrys „Elegy“ spielte Georg Wagner auch das Glockenregister im Fernwerk unter der Decke des Großen Saals, das die Wuppertaler Sauer-Orgel zu etwas ganz Besonderem macht. Und so ertönte leises Glockenschlagen zur Orgelmusik — aber auch Kirchenglockentöne erfüllten den Saal.
Der Chor schloss daran mit dem sehr erhabenen, prächtigen und besinnlichen Stück „Lobt den Herrn der Welt“ von Willy Trapp an, begleitet von der Orgel. Für den Dirigenten Artur Rivo war es das erste von ihm geleitete Weihnachtskonzert, nachdem Anfang des Jahres der langjährige Chorleiter Heinz-Rolf Fliersbach den Cronenberger Männerchor verlassen hatte.
Fliersbach war nun als Ehrengast gekommen und lauschte vom Publikum aus, wie der Chor zusammen mit der Sopranistin Désirée Brodka Stücke wie César Francks „Panis angelicus“ oder auch das „Gelobt, gepriesen der heilige Namen“ aus Giuseppe Verdis Oper „Die Macht des Schicksals“ sangen. Die Solistin stach dabei immer wieder mit ihrer klaren und hohen Stimme aus dem Gesang der Herren hervor und erfreute so die Zuschauer im gut gefüllten Saal.
Zur Unterstützung hatten sich die Cronenberger auch den Kinder- und Jugendchor der Chor Akademie Bergisch-Land eingeladen, der unter der Leitung von Ingrid Goethe-Fliersbach unter anderem eine sehr ruhige Szene aus Wilhelm Kienzls Oper „Der Evangelimann“ spielten.
Zusammen mit dem Männerchor sangen die jungen Musiker das „Ave Maria“ — und als dann auch noch Sopranistin Brodka für John Rutters „Sanctus“ hinzukam, war die Klangvielfalt umso größer. Begleitet wurden die Sänger von Maryana Brodska am Klavier. Weihnachtsstimmung aber wollte bei den vielen Opern- und Chorstücken mit ihrem extrem ruhigen und zurückhaltenden Charakter nur selten aufkommen. Doch mit dem Lied „Oh du fröhliche“, das die Musiker zusammen mit dem Publikum sangen, machten sie dies wieder wett und entließen ihre Besucher in freudiger Erwartung auf Heiligabend.