Klassik und Romantik in der Alten Schmiede
Kurrende singt bei Knipex.
Wuppertal. Weitblick entwickelte die Wuppertaler Kurrende schon vor 18 Jahren, als sie die Erich vom Baur-Stiftung, nach ihrem Gründer benannt, ins Leben rief. Als „weiteres Standbein“ bezeichnete der stellvertretende Vorsitzende Karl Kühme in einer kurzen Ansprache die Stiftung, die Aufgaben wahrnehme, die so nicht mehr von der Öffentlichkeit finanziert werden könnten. Als Dankeschön widmet der Knaben- und Männerchor der Stiftung jedes Jahr ein Konzert an ungewöhnlichen Orten. Nach dem Skulpturenpark im vergangenen Jahr war nun die voll besetzte Alte Schmiede Knipex in Cronenberg Aufführungsort.
Chorleiter Dietrich Modersohn hatte ein anspruchsvolles Programm mit geistlicher Chormusik und Bergischen Volksliedern vorbereitet. Die kleinen und großen Sänger zeigten sich sangesfreudig und stimmsicher, hatten aber ihre Probleme mit der nicht tragenden Akustik des Saals, die selbst kleinste Intonationsschwächen offenbarte. Das tat der großartigen Leistung keinen Abbruch: Die komplexen Sätze der alten Musik von Schlick, Schütz und Pachelbel, aus Klassik und Romantik bis hin zum neuen geistlichen Lied von Poos, Sandström und Hurley gelangen meist souverän und ausdrucksstark.
Maximilian Hilger spielte mit großem Einsatz an den Tasteninstrumenten. Die kleinen Sänger Erik und Sawwa glänzten sogar als Solisten im gar nicht so einfachen „Eins bitte ich vom Herren“ von Heinrich Schütz mit schönen Stimmen und deutlicher Artikulation. Bei den flotten und ansprechenden Sätzen im Volksliederblock war Michael Fortmann der stimmstarke Solist im Erwachsenenchor. Zur Freude der vielen, auch älteren Zuhörer sangen die Chöre abschließend einen heiteren Jäger- und Wanderlieder-Querschnitt.