„Manche Vorführungen waren sogar überbucht“

Das neunte junge Theaterfestival Wuppertal war aus Sicht der Veranstalter ein Erfolg. Auch ganz neue Altersgruppen waren diesmal dabei.

Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Sich auf der Bühne ausprobieren und dann vor einem Publikum zeigen, was man eingeübt hat. Davon träumen viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Das Junge Theaterfestival Wuppertal bietet genau das, was es braucht, um diesen Traum zu erfüllen: eine Plattform, das zu zeigen, was man erarbeitet hat. Zum neunten Mal fand es in dieser Woche statt, seit dem 27. Juni führten die verschiedensten Gruppen von Schulen, der Uni oder einem Kindergarten Theaterstücke im Haus der Jugend Barmen auf.

Foto: Gerhard Bartsch

16 Gruppen traten während der Theaterwoche unter dem Motto „Lasst uns Theater machen!“ auf, rund 350 Akteure zwischen vier und 30 Jahren waren dabei. „Dieses Jahr sind mehr Gruppen aufgetreten. Im vergangenen Jahr fand das Festival in der Börse statt, da waren es weniger Auftritte und auch weniger Besucher“, sagt Susanne Lenz, Sprecherin der Veranstaltung. Insgesamt gab es dieses Mal Vorstellungen, die besser hätten besucht sein können, meint Lenz.

Besonders im Nachmittagsbereich sei es schwierig, viele Besucher zu gewinnen. Vormittags kämen vor allem die Schulklassen von den beteiligten Schulen zu den Aufführungen. „Dafür hatten wir aber auch Vorführungen, die sogar überbucht waren.“ So zum Beispiel ein Musical der Theaterklasse der Else-Lasker-Schüler Gesamtschule namens High School Musical.

Die Darbietung ähnelte der bekannten gleichnamigen Filmreihe, in der eine Tanz-AG ein Stück an ihrer Schule aufführt. Ebenfalls gut besucht war nach Angaben von Susanne Lenz das Musical „A Chorus Line“ der siebten Jahrgangsstufe der Gesamtschule Langerfeld. Es war angelehnt an das bekannte Broadway Musical von Richard Attenborough. Neu für das Junge Theaterfestival war die Aufführung einer Kindergartengruppe, mit Darstellern ab vier Jahren.

„Das hat sehr gut funktioniert. Es war Kleinkindgerecht aufgeführt und die Besucher, die in der gleichen Altersgruppe waren, haben sehr konzentriert zugehört. Das war ganz toll“, so Susanne Lenz. Die Vorstellung war eine Lesung der Geschichte „Die Heinzelmännchen von Köln“, zu der die Kinder der Kita Bethesda gesungen haben.

„Sehr beeindruckend war die Theatergruppe Bunt von der Uni“, sagt Susanne Lenz. Das Stück „Verletzte Jugend“ von Falk Richter sei sehr gut inszeniert worden, mit verschiedenen Szenen von vier Regisseuren. Das Stück war nur für Besucher ab 18 Jahren. „Rund 60 Besucher waren an dem Abend da, das ist ein guter Schnitt“, zieht Lenz die Bilanz.

Insgesamt sieht Lenz eine positive Entwicklung dahin, dass mittlerweile an vielen Orten der Stadt theatermäßig etwas passiert. Zum Beispiel gab es dieses Jahr auch eine Aufführung von Geflüchteten gemeinsam mit Studenten. „Das sind neue Zusammenschlüsse, die es so vorher noch nicht gab“, betont Susanne Lenz.

Insgesamt waren 1400 Zuschauer bei den 16 Vorstellungen. Sieben Vorstellungen waren komplett ausverkauft.

Thomas Braus, der neue Intendant des Schauspiels: „Tatsächlich zeigt das Junge Theater Festival Wuppertal in vielen Facetten und Altersstufen, das in Wuppertal ganz aktiv Theater gemacht wird. Ich freue mich, dass das Festival diesem Engagement eine Bühne gibt, die in Zukunft gerne noch ein größeres Publikum erreichen darf.“