Klimawandel So lief das Finale der Reihe „und.jetzt!“ in Wuppertal

Wuppertal · In der Reihe sucht die Kultur nach Folgerungen aus Wuppertals Klimanotstand. Sie fand nun zum letzten Mal statt.

„Präsentationen. Kollaborationen. Vernetzungen“ gab es zum Abschluss der Reihe „und.jetzt!“

Foto: ANNA SCHWARTZ

Dass am Ende Künstler in einer Runde mit Veranstaltern wie auch Vertretern der Stadt saßen, lag nicht nur am Tagesthema, denn die sogenannte „Fishbowl“ (ein Gesprächskreis mit spontan wechselnden Teilnehmern) gilt generell als anregendes Format. Doch passte es gut zum Motto des Tages: Mit „Präsentationen, Kollaborationen, Vernetzungen“ ging die Reihe „und.jetzt!“, in der die Kultur nach Folgerungen aus Wuppertals Klimanotstand sucht, nun in der Färberei zu Ende.

Klimaschutzdezernent Arno Minas stellte die Strategie zur städtischen Nachhaltigkeit vor. „Eine komplette Lebenslagen-Nachhaltigkeitsstrategie“, formulierte er es. Sandra Langenbach, städtische Sachbearbeiterin für Klimaschutz, präsentierte einen Katalog mit 64 Maßnahmen, zu denen auch die „Stadt als Vorbild“ gehört. Daniel Siekhaus, Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen, erläuterte deren Beschluss, die sogenannte Nachhaltigkeitsdeklaration zu unterschreiben: „Sie ermöglicht eine Selbstverpflichtung.“ Das Konzept geht weit über Klimafragen hinaus und schreibt sich etwa auf die Fahnen, die „Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ zu schützen. An ressourcenschonender Theaterarbeit kam das technische Equipment ebenso in den Blick wie etwa mehrfach nutzbare Kulissen. Mit Lukas Vaupel, gleichfalls bei der „Fischbowl“ anwesend, beschäftigen die Bühnen für solche Fragen einen eigenen Berater.

In der „Bowl“ dann sprach Heike Topole von der Historischen Stadthalle über die Nachhaltigkeitsansätze, die man am Johannisberg schon seit  Jahren verfolge. Platz in der Runde nahm auch Liesbeth Bakker, Organisatorin des für den 4. Juni 2023 geplanten „Tages des guten Lebens“: Die nicht zuletzt autoarme Vision – zunächst für einen Tag – hat sicherlich Überschneidungen mit den Zielen von „und.jetzt!“. Konsequent war daher ihre Frage an die Kulturleute: „Wie kann man die Vernetzung verstärken?“

Ungewöhnlich endete die Veranstaltung: Angeleitet von der Choreografin Annika Kompart übten sich die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer darin, auf einer imaginierten Eisscholle kollektiv das Gleichgewicht zu halten. Nicht alles fügte sich ganz ins Tagesthema: Eine Performance zu den problematischen Seiten der Handyproduktion mochte eher an die Oktober-Ausgabe zu kolonialer Ausbeutung anknüpfen. Bei einem Nachtermin kommenden März soll sie erneut zur Aufführung kommen. Denn darin waren alle einig: Die Missstände werden (nicht nur) die Kultur weiter begleiten – und damit wächst auch der Bedarf zu handeln.