Video-Installationen für die ganze Stadt

Der Künstler Kai Fobbe bekommt begeisterte Reaktionen, braucht aber noch Paten.

Foto: Kai Fobbe

Wuppertal. Videos mit der Tänzerin Regina Advento auf Fassaden in der ganzen Stadt — von Langerfeld bis Vohwinkel werden sie jeden Abend eingeschaltet, lassen Passanten aufschauen, innehalten, nachdenklich werden. Dieses Großprojekt verfolgt aktuell der Wuppertaler Künstler Kai Fobbe. Ausgeheckt hat er die Idee mit Oberbürgermeister Peter Jung, der von der ersten Installation in der Simonsstraße angetan ist.

Foto: Kai Fobbe

Aus den Stadtteilen kommen schon erste begeisterte Reaktionen: Die IG 1 in Elberfeld möchte mit Fobbe weiterarbeiten, weil ihr dessen Weihnachts-Installation so gut gefallen hat, auch die IG Friedrich-Ebert-Straße und die IG Luisenstraße sind interessiert. Kontakte zur ISG Barmen Werth und nach Wichlinghausen und Heckinghausen sind geknüpft. „Ich habe das Gefühl, da öffnet sich was“, sagt Kai Fobbe. Möglicherweise entstehe eine große Gemeinschaftsbewegung, die die Stadt voranbringe.

Ursprünglich hatte Fobbe vor, 42 Video-Installationen ausschließlich für Fassaden und Schornsteine des Arrenberger Viertels zu schaffen — als künstlerisches Zeichen für den kräftigen Aufbruch eines Quartiers, das mal ziemlich am Boden lag. Doch die schöne Idee und die Umsetzung wollten nicht so recht zueinander finden.

Denn für die Realisierung wollte Fobbe Paten aus der Wirtschaft gewinnen, die die Kosten für eine oder mehrere Installationen übernehmen sollten. Doch am Arrenberg gibt es nicht so viele Firmen, und Unternehmen aus anderen Stadtteilen waren nicht übermäßig motiviert, dort zu investieren.

Nun weitet er das Projekt mit Installationen in nicht vordefinierter Zahl („Ich mache das, was geht“) auf die ganze Stadt aus — das könnte einen anderen Blick auf Wuppertal eröffnen. Dieser Schritt macht es sicher auch leichter, Unternehmen zu finden, die sich mit einer Film-Installation, die genau auf ihr Fenster oder ihre Wand abgestimmt ist, eine individuelle Note geben möchten. Auch der Finanzrahmen wird sowohl für Fobbe als auch die Kunstpaten erträglicher. Denn der Künstler muss nicht mehr ein Volumen von 360 000 Euro komplett selbst finanzieren, sondern Unternehmen sind ab 3000 Euro inklusive Beamer dabei.