Kultur Ein Sommernach-Traum
Die Improtheater-Gruppe B7 spielte in der Börse.
Offiziell hieß der Theaterabend in der Börse ja „Sommernachtstraum“. Da der Improtheater-Gruppe B 7 das Spontane aber viel lieber ist als das Geplante, taufte Schauspieler Martin die Veranstaltung kurzerhand in „Sommernach-Traum“ um. Das passte besser zum Wetter draußen.
Wie gut, dass die Moderatoren Martin und Jule mit ihrem Warm-Up den Anflug von Herbstmelancholie vertrieben. „Gebt uns unsere Inspiration“, baten sie die Zuschauer. Die ließen sich amüsiert drauf ein und gaben ihren Senf dazu – mit Schlagworten, Fragen und mit Zwischenrufen. Und damit die fünf Spieler plus Keyboarder Robert motiviert wurden, animierte das Moderatorenteam die Gäste vor jeder Szene zum gemeinsamen Countdown.
Mit dem Publikums-Stichwort „Sonnencreme“ kam das schöne Wetter zurück – zumindest auf der Bühne. Das Strandgeplänkel eines Pärchens dauerte jedoch nicht lang, weil die Mitspieler alle paar Sätze wechselten. In breitem Bayerisch suchten Jule und Anne-Marie ein nicht näher definiertes „Dings“. Noch lauter lachte das verblüffte Publikum, als Sven einen Junkie mimte, der nicht ohne den nächsten „Schuss“ auskommt.
Vielleicht war der Ausflug ins dramatische Fach auch gar kein Zufall. „Wir sind auch politisch“, versicherte das Moderatorenteam und bereitete das „Status-Spiel“ vor. Hier galt es zu erraten, welche Rolle der jeweilige Darsteller in der sozialen Hackordnung einnahm. Um es spannend zu machen, entschied sich die Truppe gegen den Vorschlag „Bundeswehr“ und für „Fridays for Future“. Wer war also bei den Klima-Aktivisten der Boss und wer der Loser?
Glaubhaft ein Gefühl ausdrücken – das ist die große Kunst. Jule und Uli stellten sich der Aufgabe unter erschwerten Bedingungen. Denn ein „Minigolfplatz“ – so die Idee der Gäste – löst nicht bei jedem große Gefühle aus. Das Duo machte seine Sache gut. Das Verliebtsein nahm man ihnen direkt ab.
Zuletzt gab es ein improvisiertes Theaterstück. Für Robert war es die Gelegenheit, die Musiker-Rolle zu erweitern. Zwischen den Szenen pickte er die Publikumsfragen heraus, die der Handlung die Richtung gaben.
Heraus kam eine Story mit Lokalkolorit. Da trafen sich Martin und Anne-Marie beim Abtanzen im Barmer Bahnhof, trennten sich und kamen – schließlich war ein „Happy End“ gewünscht – schlussendlich wieder zusammen.