Kunstharz wurde zu heiß: Feuerwehr im Uni-Labor

An der Gaußstraße gab es eine ungewollt heftige chemische Reaktion, samt Dampf und Auslösung der Brandmeldeanlage. Verletzt wurde dabei niemand.

Wuppertal. Die Aufregung war kurzzeitig sehr groß: Als am Donnerstag kurz nach 23 Uhr die Brandmeldeanlage der Uni an der Gaußstraße auslöste, rückte wenig später die Feuerwehr mit einem Großaufgebot an. Sie traf auf zerknirschte Studenten. Hintergrund für den nächtlichen Rettungseinsatz: Bei der Herstellung von Kunstharz war es in einem Uni-Labor laut Feuerwehr zu „einer ungewollten exothermen Reaktion“ gekommen.

Im Klartext: Das Kunstharz war zu heiß geworden, ließ sich nicht mehr auf ungefährliche Temperaturen herunterkühlen. Bei gut 90 Grad Celsius bildeten sich Dampfschwaden, die prompt die Brandmeldeanlage auslösten.

Die gute Nachricht: Verletzt wurde niemand. Einen Gebäudeschaden gibt es ebenfalls nicht. Allerdings sollen die betroffenen Studenten angesichts des Feuerwehr-Einsatzes am Boden zerstört gewesen sein. Hintergrund dafür: Der Kunstharz sollte für den Carbon-Rennwagen des Green-Lion-Racing-Teams hergestellt werden. Dieses fächerübergreifende Studierendenteam nimmt laut Uni-Sprecher Johannes Bunsch im Rahmen der „Formula Student“ an einem internationalen Konstrukteurswettbewerb teil. Dass das Projekt jetzt in Gefahr ist, kann sich Uni-Sprecher Bunsch nicht vorstellen. „So schnell geht das nicht“, sagte er auf Nachfrage der WZ.

Auch bei ihm überwog am Tag nach dem Feuerwehreinsatz die Erleichterung darüber, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Bunsch sieht das ganz pragmatisch: „Das beweist uns doch, dass unsere Brandmeldeanlage gut funktioniert.“