BHC erwartet Hamm zum Top-Spiel
Handball: Erster gegen Dritter der Zweiten Bundesliga heißt es am Mittwoch in der Solinger Klingenhalle. Anwurf ist um 20 Uhr.
Es ist ein echtes Spitzenspiel, das am Mittwoch auf die Zuschauer in der Klingenhalle wartet. Die bisher unangefochtene Nummer eins der Zweiten Handball-Bundesliga, der Bergische HC, erwartet um 20 Uhr den seit elf Spielen ungeschlagenen Tabellen-Dritten ASV Hamm-Westfalen. Bei einem Erfolg könnten die Löwen ihren Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz, auf dem sich die Hammer derzeit befinden, auf satte 14 Punkte ausbauen. Umgekehrt könnten die Gäste mit einem Erfolg bis auf drei Punkte an Bietigheim auf Aufstiegsplatz zwei dranbleiben.
„Ein starker Gegner. Neben der Qualität haben sie viel Selbstvertrauen getankt, stehen zu Hause wie auswärts stabil“, analysiert BHC-Trainer Sebastian Hinze. Er ist sicher, dass seine Mannschaft von Beginn an „ihr volles Paket“ auf die Platte bringen muss, um erfolgreich sein zu können.
Besonders über den Gegenstoß mit seinen schnellen Außen Vyros Papadopoulos - im Vorjahr Torschützenkönig der 2. Liga — und Lukas Blohme ist der ASV in den vergangenen Spielen zu vielen leichten Toren gekommen. „Für uns gilt es also, leichte Fehler zu vermeiden und gute Abschlüsse zu finden. Wenn wir sie in den Positionsangriff zwingen können, bin ich mir sicher, dass wir gewinnen“, sagt Sebastian Hinze. Man müsse sich natürlich umgekehrt auch etwas einfallen lassen, um die starke Hammer 6:0-Abwehr zu knacken. Dass Hamm in der Winterpause mal eben den erstligaerfahrenen Ex-BHCer Stanko Sabljic verpflichtet hat und der bisher nur den Backup in der Abwehr spielt, nimmt Hinze als weiteren Beleg für die hohe Qualität des Gastes. Sabljic soll dort nach dem Ausfall von Markus Fuchs die beiden starken Kreisläufer Jan Brosch und Jakob Schwabe entlasten.
Etwas Sorge macht Hinze, dass seine Mannschaft trotz der zehntägigen Spielpause (am Wochenende war keine Halle für die Partie frei gewesen) jetzt nur noch eineinhalb Tage habe, um sich intensiv auf den Gegner vorzubereiten. In der Vorwoche hatten Spielmacher Linus Arnesson, der schnelle Halbrechte Maciej Majdzinski und Torwart Christopher Rudeck, der im Hinspiel einer der Garanten des 27:21-Erfolgs gewesen war, wegen Erkältung gar nicht trainieren können. Das Wochenende hatte Hinze seinen Spielern — bis auf kleine läuferische Hausaufgaben — frei gegeben.
Schließlich gilt es noch einmal, Kräfte zu sammeln, denn bedingt durch das Mittwochsspiel steht dem BHC gleich zwei Tage danach schon die nächste Partie ins Haus. Dann geht es 300 Kilometer in den Süden zum Tabellen-Letzten Saarlouis (Anwurf 19.30 Uhr).
Motivationsprobleme sieht BHC-Linksaußen Arnor Gunnarsson trotz der Dichte an Spielen und dem überragenden Punktestand von 46:2 weiter nicht. „Wir wollen so schnell wie möglich in die Ersten Liga“, versichert er. Theoretisch fehlen dazu aus derzeit noch 14 Spielen acht Siege. Mit einem Erfolg gegen Hamm könnte der BHC dieses „Soll“ auf sechs Siege verringern, da es sich ja um einen direkten Konkurrenten handelt.
Für Gunnarson ist es noch aus einem anderen Grund ein besonderes Spiel. Er trifft auf seinen alten Kumpel Fannar Fridgeirsson. „Mit dem habe ich von meinem 15. bis zu meinem 22. Lebensjahr in Island zusammengespielt“, erläutert der BHC-Isi. Die Freundschaft muss für die Partie allerdings für 60 Minuten ruhen. Schließlich gilt es auch Fridgeirsson zu stoppen. Der führt zusammen mit U 20-Nationalspieler Björn Zintel im Hammer Rückraum geschickt Regie.