Handball-Bundesliga BHC gewinnt auch das zweite bergische Derby

Beim VfL Gummersbach setzt sich der Handball-Erstligist mit durch 29:22 klar durch und ist wieder Siebter.

Linus Arnesson zeigte auch in Gummersbach seine Klasse als Teil einer funktionierenden Mannschaft.

Foto: Fischer, Andreas

Christopher Rudeck ist es, der in der Schwalbe-Arena die mitgereisten BHC-Fans nach Spielschluss dirigiert. „Derbysieger, Derbysieger“, schallt es aus mindestens 400 Kehlen. Die Löwen haben sich beim 29:22 (14:11) eine Klasse besser präsentiert als der strauchelnde VfL Gummersbach, der weiter um den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga bangen muss. Der BHC hingegen hat neun Spieltage vor Schluss sein primäres Saisonziel erreicht. Die Löwen werden auch in der kommenden Saison erstklassig sein.

Den besseren Start erwischten allerdings die Gummersbacher. Durch Fabian Baumgärtner und Stanislav Zhukov strahlten die Gastgeber enorme Gefahr aus dem Rückraum aus. Die ersten vier Treffer fielen aus der Distanz, und die Löwen mühten sich, ein gutes Mittel gegen die Abschlüsse zu finden. Da auch im Angriff noch eine Menge Sand im Getriebe war, ein paar Bälle vertändelt wurden und Kristian Nippes aus der Nahdistanz scheiterte, führten die Gastgeber schnell mit 5:2.

„Da waren ein paar Schüsse dabei, mit denen wir so nicht gerechnet hatten“, erkannte Abwehr-Ass Csaba Szücs an. „Aber wir wussten um unsere Stärken und haben uns nicht unterkriegen lassen.“ Den Schwung verstand der VfL überhaupt nicht zu nutzen. Linus Arnesson, Daniel Fontaine nach schönem Zweikampf und Jeffrey Boomhouwer per Siebenmeter glichen schnell wieder aus. Je länger die Halbzeit dauerte, umso mehr war die Gummersbacher Verunsicherung zu spüren.

Die Löwen bekamen den VfL-Rückraum mehr und mehr in den Griff. Zwar waren Christopher Rudeck ein paar Paraden nach freien Bällen gelungen, doch der eingewechselte Bastian Rutschmann war es, der die Distanzwürfe regelmäßig entschärfte. „Wir haben nach dem 7:7 auch überragend gedeckt“, fand Szücs.

Im Positionsangriff wurden die Löwen ebenfalls zunehmend sicherer. Immer wieder klappte der Pass auf Max Darj, der vom Kreis in der ersten Hälfte fünf Mal verwertete. Die Verunsicherung des VfL wurde nun spürbar. Marvin Sommer warf einen Siebenmeter sogar neben das Gehäuse.

Während die Gäste nach Wiederanpfiff diszipliniert ihr Pensum abspulten, konnte der VfL das Publikum nur kurzfristig in Wallung bringen. Etwa als Moritz Preuss zwei Treffer in Folge zum 14:16 markierte. Die Löwen hatten aber stets die passende Antwort. Daniel Fontaine drehte auf, erzielte einen Hattrick und brachte den BHC 19:14 in Front.

Dass sich ein selbstbewusster BHC diesen Vorsprung nicht mehr nehmen lassen würde, geriet zur Formsache.

„Der frühzeitige Klassenerhalt wiegt heute mehr als der Derbysieg“, freute sich Sebastian Hinze. Der Trainer war stolz: „Wir feiern den Verbleib in der Liga in dieser Saison früher als in der vorigen den Aufstieg.“