Eisenharte Wuppertaler auf Hawaii

Stavro Petri und Manuela Close haben sich in Kona durch den berühmtesten Ironman der Welt gekämpft.

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Wuppertal. Seinen Triumph hat er bis zum Letzten ausgekostet: Im Schneckentempo und mit einer Deutschland-Fahne in den Händen hat Europameister Sebastian Kienle die Ziellinie des berühmtesten Ironman-Wettkampf der Welt überquert. Dann ist der neue Weltmeister entkräftet aber glücklich zusammengebrochen.

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Auch die beiden einzigen Wuppertaler Starter, Manuela Close (51) Stavro Petri (46), waren mehr als glücklich, als sie nach 3,86 Kilometern Schwimmen, 180,2 Kilometern Radfahren und einem anschließenden Lauf über die Marathon—Distanz als 806. und 1727. im Ziel waren. Nie habe sie einen Zieleinlauf so emotional erlebt, schrieb Manuela Close gestern per E-Mail. „Nach zig Stunden wieder an der Palani Road angekommen, trugen mich die Zuschauer die letzte Meile ins Finish“, erzählte sie weiter, denn die 51-Jährige hatte einen gebrauchten Tag erwischt.

Close: „Ein Gegenwind, wie ich ihn noch nie erlebt habe“


„Meine Parade-Disziplin Schwimmen, war bereits ein gehöriger Kraftakt, denn es herrschte starker Wellengang sowie eine starke Strömung zurück. War ich die Strecke eine Woche zuvor locker und ohne Swimsuit in einer Stunde und sieben Minuten geschwommen, sollte es im Wettkampf nur eine Stunde zehn werden“, erklärte die 51-Jährige.
Auf dem Rad sei es für sie dann besser gelaufen. Dabei hatte es auch die an der Küste gelegene Strecke in sich. „Ich hatte nach den Radeinheiten dicke Füße“, hatte Stavro Petri vor dem Wettkampf zugegeben. Manuela Close hat im Rennen dann Folgendes erlebt: „Ab Kilometer 50 tauchte wie aus dem Nichts ein Gegenwind, wie ich ihn noch nie erlebt habe, auf. Da waren sie, die Mumuku Winde von Hawaii.“ Und dann kamen die Krämpfe, berichtet Close: „An diesem Punkt bin ich mental zerbrochen, was sich mehr als deutlich an der Radzeit von sechs Stunden und 50 Minuten erkennen lässt.“

Durchhalten hieß es auf den letzten Kilometern

Beinahe hätte sie aufgegeben, doch dann kam ihr Melanie Lüdorf vom Wuppertaler Tri-Club zu Hilfe: „Ihr Zuspruch und eine Pause mit Verpflegung, ließen es zu, dass ich weiter gehen konnte — irgendwie. Dann kam Stavro Petri die Palani runter.“ Von da an zählte für Close nur noch das eigene Durchhaltevermögen — und das haben die beiden eisenharten Wuppertaler bei ihrer Premiere auf Hawaii unter Beweis gestellt.