Basketball Erik Neusel glänzt im NBBL-Allstar-Team

Wuppertal/Trier · Hinter dem 18-jährigen Basketball-Talent liegt ein besonderes Spiel in Trier.

Erik Neusel im Trikot der Astrostars Bochum, für die der Jugendspieler auch schon in der Herren Pro B aufläuft.

Foto: Astrostars Bochum

Es war etwas ganz Besonderes als Erik Neusel am Samstag unter Scheinwerferlich und Nebelschwaden in die abgedunkelte Trier Arena einlief. Als einer von zehn Spielern aus der Nordstaffel der Nachwuchsbundesliga (NBBL) war Wuppertals derzeit vielleicht größtes Basketballtalent für das NBBL-Allstar-Game gegen den Süden nominiert, das im Vorfeld des Bundesliga-Allstar-Games vor großer Kulisse gespielt wurde.

„Ein tolles Erlebnis“, berichtet der 18-jährige Abiturient des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums, der in der NBBL für die Metropolbaskets Ruhr (Essen/Recklinghausen/Wulfen) auf Korbjagd geht und parallel schon bei den Herren der Astrostars Bochum in der Pro B (3. Liga) zum Einsatz kommt. Am Morgen hatte er sich noch in Berlin von seinem Geschichtsleistungskurs verabschiedet, mit dem er sich dort auf Abschlusstour befand. Mit dem Flugzeug ging es nach Frankfurt, von wo ihn Papa Emil nach Trier chauffierte. Top-Basketball statt sicher auch reizvoller Museumsbesuche also. „Es hat sich gelohnt“, berichtet Erik Neusel zurück in Wuppertal. Auch wenn der Süden am Ende gegen den Norden klar mit 92:67 gewann, konnte der stattliche 2,01 Meter große Flügelspieler die 18 Spielminuten, die er erhalten hatte, genießen und zumindest teilweise auch seine Stärken - ein guter Wurf von Außen und eine starke Athletik unter dem Korb - zeigen. Von drei Drei-Punkt-Versuchen saß einer, am Ende gelang ihm auch noch ein spektakulärer Dunking. Insgesamt war er mit sieben Punkten viertbester Schütze seines Teams. Hinzu kamen vier Defensiv-Rebounds. Bester Schütze in der Nordauswahl war übrigens Lars Thiemann, in Leverkusen Kollege von Südwest-Talent Lennart Urspruch. Dass auch Südwest jetzt durch die Kooperation mit den ART Giants Düsseldorf seinen Spielern die Perspektive Jugend-Bundesliga (JBBL) und NBBL bieten will, begrüßt Erik Neusel ausdrücklich. „In einer so großen Stadt wie Wuppertal gibt es viele Basketballtalente, die bisher stets die Stadt verlassen mussten, um sich weiterzuentwickeln.“

Die Mama spielte mit München Bundesliga gegen den BTV

Das galt auch für ihn selbst. Obwohl familär „vorbelastet“ - sein Großvater Emil Neusel war ein bekannter Sportmäzen, seine Mutter Claudia Klümpen-Neusel war Nationalspielerin und lieferte sich einst mit Lotus München heiße Duelle mit dem Barmer TV - kam Erik erst mit zehn zum Basketball. Damals natürlich beim Barmer TV in der U 12. Weil dort im Anschluss die Entwicklungsmöglichkeiten fehlten, wechselte er nach Mettmann und dann zu den Metropol Baskets.

„Ich hätte gern auch in Wuppertal gespielt“, bekennt er. Die nächste Saison werde er wohl weiter im Bochmer Herrenteam auflaufen, will vorher aber noch in seinem letzten Jugend-Jahr mit den Metropol Baskets so weit wie möglich kommen. Unter den besten 16 NBBL-Teams in Deutschland geht es dazu am kommenden Wochenende für ihn wieder nach Berlin - zum ersten Playoff-Spiel gegen Charlottenburg.

Wie weit es für ihn im Basketball noch gehen kann, lässt der Fan von Dirk Nowitzki und Moritz Wagner (LA Lakers) offen. „Vorrang haben für mich Schule und Beruf“, versichert der 18-Jährige erstaunlich reif. Ob er nach dem Abitur im Herbst ein Studium beginnen oder vielleicht ein Praktikumsjahr einlegen wird (er interessiert sich für Wirtschaft, speziell Konzernberatung) weiß er noch nicht. Daneben soll der Basketball aber schon weiter eine Rolle spielen. Neusel: „Und dann so hoch wie möglich.“